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Wirtschaft

Handy und Internet werden teurer

Mit Montag wird bei bestehenden Handy- und Internet-Tarifen an der Preisschraube gedreht – je nach Anbieter und Vertrag um fast zehn Prozent. Das betrifft mehr als Dreiviertel aller Verträge. Abhilfe könnten sogenannte „Billig-Anbieter“ schaffen.

In Österreich gibt es 27 Anbieter für Mobilfunk, aber nur drei Netze. Die meisten Anbieter mieten sich dabei in eines der drei bestehenden Netze von A1, Magenta oder Hutchison Drei ein. Vor allem die drei großen Anbieter passen mit April nun ihre Tarife an den Verbraucherpreisindex an.

75 bis 80 Prozent betroffen

Der Grund für die Teuerung liegt in der Inflation, erklärt Maximilian Schirmer von der Vergleichsplattform tarife.at: „Die meisten KonsumentInnen sind nach wie vor bei A1, Magenta und Drei – bei denen sind quasi alle Vertragstarife gebunden. Das heißt, von der Gesamtbevölkerung her gehen wir davon aus, dass 75 bis 80 Prozent der ÖsterreicherInnen davon betroffen sind.“

Bei einer Inflation von derzeit knapp acht Prozent kann das übers Jahr doch einiges ausmachen: „Wir rechnen damit, dass wir bei indexgebundenen Mobilfunktarifen ungefähr eine Steigerung von 21 Euro im Jahr haben, beim Internet sind es rund 36 Euro.“

Kein gesetzlicher Kündigungsgrund

Wer sich schon außerhalb seiner Mindestvertragsdauer befindet, sollte sich um ein günstigeres Angebot umschauen – aber nur dann, rät Daniela Zimmer von der Arbeiterkammer: „Hat man noch eine Bindung an einen Vertrag, wäre ein überstürztes Kündigen unklug, denn man müsste die Grundentgelte bis zum Ablauf dieser Mindestvertragsdauer noch bezahlen.“

Auch haben nicht alle Anbieter eine Indexklausel im Vertrag, so Klaus Steinmaurer von der Telekom-Regulierungsbehörde: „Die virtuellen Betreiber wie Spusu oder Hot haben solche Klauseln nicht drin bzw. haben auch ihren Kunden das Versprechen gegeben, dass sie keine Preiserhöhungen machen.“ Bei einer Tariferhöhung aufgrund einer vertraglichen Indexklausel handelt es sich übrigens um keinen gesetzlichen Kündigungsgrund.