Durch die Zeitumstellung wird es in der Früh später hell. Diese Verschiebung birgt ein hohes Risiko auf den Straßen, warnt Harald Schönbacher, Bezirksjägermeister aus Graz-Umgebung, denn der Pendlerverkehr trifft genau die Morgendämmerung, und da wechseln Wildtiere von ihrem Schlaf- zu ihrem Futterplatz: „Am Tag schlafen sie im Wald oder wo sie Rückzugsgebiete haben, und auf der anderen Seite ist die schöne saftige Wiese – jetzt sind sie gezwungen, die Straße zu überqueren und wenn es wieder hell wird, wechseln sie zurück in den Wald, und da ist dann meistens schon der Pendlerverkehr unterwegs.“
Geschwindigkeit anpassen
Bezirksjägermeister Harald Schönbacher rät, vor allem in Waldgebieten die Geschwindigkeit anzupassen. Allein im Bezirk Graz-Umgebung sterben jährlich 700 bis 900 Rehe beim Wildwechsel; nimmt man alle Wildunfälle mit Wildschweinen, Rotwild oder Gamswild zusammen, kollidiert steiermarkweit alle 65 Minuten ein Fahrzeug mit einem Tier.
Eine Zeitumstellung merken die Tiere kaum – der menschliche Biorhythmus kann durch die „geraubte“ Stunde Schlaf aber gestört sein, und eine verzögerte Reaktionszeit verlängert den Bremsvorgang. Wenn es doch zu einer Kollision kommt: Nicht verreißen, das Lenkrad gerade halten und kräftig bremsen. Laut Schönbacher muss das Unfallauto mit Warnblinkanlage und Pannendreieck abgesichert werden.
Jäger oder Polizei zu verständigen
Die örtliche Polizei oder der zuständige Jäger ist zu verständigen – gerade dann, wenn die Tiere weiterlaufen: „Ganz wichtig, weil die sind meistens verletzt, und die Jäger haben geschulte Jagdhunde und könne dann nachsuchen.“ Die Gefahr der Wildunfälle ist besonders im April und bis Ende Mai sehr hoch: Im Durchschnitt kommt es alle 22 Stunden zu einem Wildunfall in der Steiermark.