Ein medizinischer Notfall kann überall passieren – auch in einem Krankenhaus. Um bestmöglich darauf vorbereitet zu sein, startet die Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) ab Sommer ein Team- und Notfalltrainingsprogramm namens „Teamergency“ an allen ihren Krankenhausstandorten. Denn in einer zeitkritischen Situation sei es immens wichtig, dass die Abläufe stimmen würden, sagt Projektleiter Bernhard Kowalski.
Übungen sollen mehrmals stattfinden
Regelmäßige Übungen würden Ängste nehmen – denn nur weil jemand im Spital arbeite, heiße das nicht, dass auch jeder bei einem Notfall ohne Hemmungen Hilfe leisten könne. Deshalb sollten die Trainings „hochfrequent“ stattfinden, so Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark. Dabei sind die Übungssituationen stets kurz und damit leicht in den Alltag auf den Stationen einzubauen.
Im Ernstfall sind die ersten Sekunden entscheidend
Wie ein solches Training abläuft, wurde am Dienstag demonstriert: Ein Team aus unterschiedlichen Berufsgruppen kümmerte sich um eine Person, die einen Herzstillstand hatte und wiederbelebt werden musste. Geübt wurde mit einer Puppe, die sowohl Atmung als auch Puls simulieren kann und der auch Spritzen verabreicht werden können. Die Gruppe arbeitete den Notfall ruhig und strukturiert ab, koordiniert von einer Teamleiterin, die die helfenden Hände einteilte und den Überblick bewahrte. Neben der klassischen Reanimation können Teams auch spezielle Trainings absolvieren, wie etwa den Fall einer schweren allergischen Reaktion oder auch, was in bei einem Herzinfarkt zu tun ist, denn „die ersten Sekunden sind entscheidend“, betonte Finanz-Vorstand Ulf Drabek.
Pilotprojekt bereits im letzten Jahr gestartet
Im Vorjahr wurden bereits rund 50 Trainings an drei KAGes-Standorten mit jeweils etwa fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt. Das Feedback zu dem Pilotprojekt sei überaus positiv gewesen. Stark führte das auch darauf zurück, dass die Idee aus den Reihen der Mitarbeiter kam.