Chronik

Umtriebiger Betrüger festgenommen

Nach monatelangen Ermittlungen ist jetzt in Strass ein 48-jähriger mutmaßlicher Betrüger festgenommen worden. Er soll den Kauf von Seevillen und die Gründung eines Luxuswagen-Verleihs vorgetäuscht haben. Der Schaden beläuft sich auf mehr als 170.000 Euro.

Seit November ermittelte die Polizei gegen den deutsch-italienischen Doppelstaatsbürger aus dem Bezirk Leibnitz. Er und sein Komplize waren in den Fokus geraten, nachdem er zumindest seit dem vergangenen Sommer wiederkehrend Betrugshandlungen begangen haben soll.

Luxuswagen gemietet – Miete nicht bezahlt

So soll er etwa in der Südsteiermark einen beabsichtigten Firmenkauf vorgetäuscht haben, um diverse Gerätschaften noch vor Kaufabschluss gewinnbringend zu verkaufen. Auch einen Autohändler in Weiz soll der 48-Jährige betrogen haben, indem er die Gründung eines Luxuswagen-Verleihs vortäuschte – die Miete für einen geliehenen Sportwagen soll er jedoch schon bald nicht mehr bezahlt haben. Erst eine aufwendige Aktion brachte den Autohändler wieder in den Besitz des zwischenzeitlich beschädigten Fahrzeuges.

Kauf von See-Villen vorgetäuscht

In Kärnten wiederum soll der 48-Jährige den Kauf von insgesamt drei am Wörthersee gelegenen Villen im Wert von rund 23,7 Millionen Euro vorgetäuscht zu haben. Auf den Kosten für gewünschte Umbauarbeiten durch ein Architektenbüro blieben die Verkäufer jedoch sitzen, nachdem ein Kauf nie zustande kam.

Sogar Komplizen getäuscht

Sogar seinen 33-jährigen Komplizen brachte der 48-Jährige um sein Geld, indem er ihn unter nicht eingehaltenem Versprechen einer doppelt so hohen Zurückzahlung zur Überweisung von 14.000 Euro bewegte – dabei soll er den 33-Jährigen auch bedroht haben.

Insgesamt beläuft sich der Schaden bislang auf mehr als 170.000 Euro. Aber auch wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Verbotsgesetz wird ermittelt, nachdem der 48-Jährige NS-Bildmaterial per Messengerdienst verschickt haben soll.

Konten erschlichen

Schließlich dürfte der 48-Jährige auch noch ein Bankinstitut geschädigt haben, indem er mit Hilfe einer Scheinmeldung mehrere Konten eröffnete und in der Folge massiv belastet haben dürfte. Ermittler gehen derzeit von einem zusätzlichen finanziellen Schaden im Ausmaß eines hohen fünfstelligen Eurobetrages aus – diesbezüglich sind jedoch noch weitere Ermittlungen im Gange, zudem eine Anzeige bislang nicht erstattet worden war.

In Italien geflohen – in der Steiermark festgenommen

Italienische Behörden nahmen den europaweit zur Fahndung ausgeschriebenen Doppelstaatsbürger schließlich Anfang März fest, dem 48-Jährigen gelang aber zunächst die Flucht. Ein anonymer Hinweis führte die Beamten der Polizeiinspektion Strass nun Ende März in ein südsteirisches Hotel – dort wurde der 48-Jährige endgültig festgenommen. Während sich der 33-jährige Komplize umfassend geständig zeigte, leugnet der 48-Jährige die Tathandlungen und machte darüber hinaus keine Angaben gegenüber der Polizei; er ist in Haft.