Untersuchung bei Gicht
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Gesundheit

Vermehrt Gichtanfälle nach Ostern

Die Zahl der Gichtanfälle steigt laut Ärzten nach Ostern um bis zu 25 Prozent. Nach zu viel Fett, Alkohol und Zucker macht sich diese typische Feiertagserkrankung bemerkbar.

An den Osterfeiertagen kommen oft viel Fleisch, verlockende Spezialitäten und Alkohol auf den Gabentisch. Das ist für so manchen nach der Fastenzeit einfach zu viel – der Körper reagiere mit einem schmerzhaften Gichtanfall, so Raimund Lunzer, Facharzt für Rheumatologie: „Die Gicht ist die häufigste Entzündungserkrankung, jetzt über die Feiertage nimmt das ca. um bis zu 25 Prozent zu und nimmt über die Sommerferien wieder ab.“

Überfallsartiger Anfall

Eine Gichtattacke ist eine Gelenksentzündung. Viele Patientinnen und Patienten seien über den überfallsartigen Anfall überrascht, der sich nicht nur als Gichtzehe zeigt: „Die Gicht kann alle Gelenke betreffen und so ist die Gicht auch durchaus eine Herausforderung für die Diagnose, wenn es nicht den berühmten Großzeh befällt. Die Diagnose kann dann entweder über eine Punktion oder mit modernen Computertomografie-Techniken gestellt werden“, so Lunzer.

Änderung der Ernährungsgewohnheiten

Im Akutfall hilft eine medikamentöse Behandlung oder eine lokale Therapie des Gelenks, bei der die Harnsäurekristalle entfernt bzw. ausgeschwemmt werden. Die entzündliche Gelenkserkrankung, die oft anlagebedingt ist, kann mit einer Lebensumstellung völlig geheilt werden. Dazu gehöre auch das Ändern der Ernährungsgewohnheiten, rät Diätologin Iris Schmidbauer: „Fleisch ist zum Beispiel sehr purinreich und sollte nicht jeden Tag gegessen werden, sondern nur zwei bis drei Mal die Woche; es wird empfohlen, magere Sorten zu wählen. Alkohol sollte gemieden werden, weil Alkohol die Harnsäureausscheidung hemmt.“

Künstliche Fructose-Getränke sind eine schlechte Alternative – sie können die Harnsäure sogar um das Vierfache erhöhen, hingegen senkt die tägliche Tasse Kaffee die Harnsäurekonzentration um bis zu 50 Prozent.