Eine Betreuerin (Kindergärtnerin) spielt den Kindern auf mit einer Gitarre ein Lied vor
APA/HARALD SCHNEIDER
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Bildung

Aufregung über Umfrage zu Kinderbetreuung

Eine Umfrage der Arbeiterkammer über die Qualität der Kinderbetreuung sorgt für Aufregung unter den Elementarpädagogen. Demnach sei die Lage in den Einrichtungen angespannt, viele seien unzufrieden und überfordert. Die Befragten sehen noch viele Baustellen in ihrem Arbeitsbereich.

Rund 1.600 Pädagogen und Betreuer nahmen an der Umfrage teil. Kritikpunkte gibt es bei den Arbeitsbedingungen, etwa was die Größe der Gruppen betrifft – mehr dazu in Umfrage: Angespannte Lage bei Kinderbetreuung (3.4.2024).

Wiki: Zu düsteres Bild der Lage

Die Umfrage der Arbeiterkammer zeichne ein viel zu düsteres Bild über den Ist-Zustand in der Steiermark, sagt der Geschäftsführer von Wiki, Christian Leitner: „Wenn man sich diese Fragen zum Teil anschaut, sind es aus meiner Sicht Suggestivfragen, wo es einen nicht verwundert, wenn solche Antworten dann rauskommen.“ Eine betriebsinterne Umfrage bei Wiki habe andere, erfreulichere Ergebnisse gebracht, so Leitner.

Die Reformen, die die Politik im Herbst in der Kinderbetreuung umgesetzt habe, würden greifen, sagt Leitner: „Da hat sich die Lage oder die Situation doch deutlich entspannt. Und durch die Änderung des Gehaltsschemas jetzt mit Jahreswechsel ist ja auch das Thema der Bezahlung doch auch deutlich erfreulicher.“

Obfrau: Nicht alles glänzt

Etwas anderes sieht das Alexandra Obendrauf – sie ist die Obfrau des steirischen Berufsverbandes für Elementarpädagogik. Sie kann der Umfrage der Arbeiterkammer sehr wohl etwas abgewinnen, nicht alles in der Kinderbetreuung glänze, so Obendrauf: „Viele Kolleginnen haben gute Arbeitsbedingungen und sind zufrieden. Leider Gottes gibt es aber nach wie vor noch ganz, ganz viele, die das eben nicht vorfinden. Das geht natürlich an die Belastungsgrenzen und bringt viele Kolleginnen ins Burnout.“

Viele Baustellen noch zu bewältigen

Obendrauf ortet nach wie vor viele Baustellen, auch wenn großes Bemühen da sei. Die Zeit sei aber noch zu kurz, um alle Probleme, die über Jahrzehnte gewachsen seien, aufarbeiten zu können. Vor allem die Zahl der Kinder im Krippenbereich müsse in einzelnen Gruppen dringend gesenkt werden, damit Pädagoginnen und Pädagogen Qualität liefern könnten, so die Obfrau.