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ORF/Viviane Koth
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WIRTSCHAFT

Management für Innenstadtshops gefordert

Viele Geschäfte in der Grazer Innenstadt führen offenbar einen harten Kampf ums Überleben. Eine neue Studie besagt allerdings, dass die Grazer Innenstadt im Österreichvergleich sehr gut da steht. Gefordert wird dennoch ein Management nach Vorbild eines Einkaufszentrums.

Das Wohnfachgeschäft Interio auf dem Grazer Hauptplatz schließt seine Pforten, die Parfumerie Douglas zieht ins Rathaus und macht dafür ihre Filialen in der Herrengasse und in der Sporgasse dicht, das prominente Spitzhaus in der Herrengasse steht seit langem leer.

Auffüllen der Flächen dauert tendenziell länger

Auch Platzhirsch Kastner & Öhler sucht seit längerem für zwei Stockwerke in der Murgasse einen Nachmieter. Das dauere deshalb, so Kastner-Vorstand Martin Wäg, weil man einerseits nicht jeden möchte, und andererseits die wirtschaftliche Lage im Land nicht die Beste sei. „Das ist ein allgemeines Zeichen. Es ist zwar in der Innenstadt jede Fläche wieder voll geworden. Es hat aber in den letzten Jahren tendenziell etwas länger gedauert als vielleicht noch 2019 und davor“, so Wäg.

Auch wenn der subjektive Eindruck manchmal etwas anderes sagt, der Grazer Innenstadt geht es prinzipiell gut, meint eine Innenstadtstudie: Graz rangiert hier mit nur drei Prozent Leerstand bei Geschäftsflächen knapp hinter Wien. Trotzdem gibt es Licht und Schatten: Der Bedarf an Verkaufsflächen im Einzelhandel ist seit Jahren rückläufig.

Masterplan soll kommen

Anreize, um Kundinnen und Kunden weiter in die Innenstadt zu locken, müssten her, sagte der Grazer Wirtschaftsstadtrat Günther Riegler (ÖVP): „Das ist eine fixe Gratisverbindung vom Hauptbahnhof in die Innenstadt an den Einkaufssamstagen. Die zweite Geschichte ist, dass man jedenfalls für Kinderbetreuung eine Möglichkeit bietet. Und letzten Endes braucht man auch ein professionelles Management ähnlich einem Centermanagement im Einkaufszentrum.“

Die Stadt müsse sich organisieren wie ein Einkaufszentrum, sagte auch Erwin Sacher, Vorstandsmitglied der Interessensvereinigung „Echt Graz“: „Fakt ist, dass so ein Einkaufszentrum gemanagt wird durch einen Citymanager und der dort die Aufgabe hat, den Branchenbesatz und auch entsprechende Mieter zu finden mit entsprechenden Verträgen. Und das bleibt heute hier den freien Markt überlassen.“ Deshalb arbeitet der Verein mit namhaften Vertretern aus der Branche gerade an einem Masterplan für die Grazer Innenstadt, der in einigen Wochen präsentiert werden soll.