Thermometer
APA/GEORG HOCHMUTH
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WETTER

Hitzefrühling hat Folgen für die Natur

Mit angekündigten Temperaturen von um die 30 Grad am Wochenende geht der frühe Frühsommer weiter, und das hat auch Auswirkungen auf die Natur und die Tiere. Ein Experte etwa befürchtet, dass sich Insekten explosionsartig vermehren könnten.

In den vergangenen Monaten ist in den Klimabüchern kein Stein auf dem anderen geblieben, die Rekorde sind reihenweise gefallen. Auf den wärmsten Februar der Messgeschichte folgte im Tiefland Österreichs auch der wärmste März seit Messbeginn – mehr dazu in März so warm wie noch nie (news.ORF.at; 2.4.2024) und in Wochenende bringt bis zu 30 Grad und in Körperliche Belastung durch frühe Hitze.

„Jahreszeiten verschwinden immer mehr“

Die ORF-Wetter-Expertin Christa Kummer ist zu Gast im Studio und analysiert die Hitzewelle, die kommende Woche auf Österreich zurollt und spricht unter anderem über die Folgen für die Zukunft. Jahreszeiten so wie früher werde es schon bald nicht mehr geben.

Störungen in der Tier- und Pflanzenwelt

Die hohen Werte haben Auswirkungen auf Natur und Tiere. So sind jene Tiere, die in Winterruhe waren und sich an den Tagestemperaturen orientieren, bereits erwacht. Andere wiederum erwachen abhängig von der Tageslänge, erklärte Johannes Gepp vom Naturschutzbund

„Es lebt aber die eine Art vielleicht von einer anderen oder ist von einer anderen abhängig. Oder die Blütenbestäuber sind von den Blüten, die erblühen sollten, abhängig. Und jetzt, wenn die Kirschblüten da sind und ein Insekt, das aber nach der Tageslänge vorgeht und dann erst in vier Wochen schlüpft, kommt natürlich für die Blüten und den Blütennektar zu spät.“ Gleiches gelte für Singvögel, die durch sehr frühes Brüten zu wenig Nahrungsangebot vorfinden.

Insektenvermehrung befürchtet

Die verlängerte warme Zeit im Jahr könnte auch zu einer explosionsartigen Vermehrung von Insekten führen, so Gepp: „Da gibt es jetzt die neueren Erkenntnisse, weil die Insekten bis zu drei Generationen je Jahr hatten. Das gilt zum Beispiel für berüchtigte Borkenkäfer, die unsere Fichten befallen. Wenn es hier um zwei Generationen mehr gäbe, bedeutet das eine Vervierzigfachung der Nachkommenszahl.“

Keine Ende der Rekorde in Sicht

Die Temperaturrekorde in der Messgeschichte gehen weiter, sagte Martin Kulmer von der Geosphere Austria: „Man muss in den Daten schon wirklich sehr weit zurückgehen, um ähnliche Situationen zu finden. Die höchste Temperatur in der ersten Monatshälfte bisher war 28,2 Grad in Leibnitz, das war im Jahr 2011, und noch höhere Temperatur erwarten wir ja am kommenden Wochenende. Wenn man sich dann generell im April anschaut, was die höchste Temperatur war, das waren tatsächlich einmal 30 Grad in Leibnitz. Allerdings muss man da sehr weit zurückgehen in der Historie, dass war nämlich am 24. April 1968.“