Prostitution
AFP/Jens Schlueter
AFP/Jens Schlueter
CHRONIK

Prostitutionshandel aufgedeckt

Steirischen Kriminalisten ist ein Schlag gegen den organisierten internationalen Menschenhandel gelungen. Monatelang wurde ermittelt, jetzt wurden zwei Hintermänner und eine Frau verhaftet: Sie sollen chinesische Frauen ausgebeutet und zur Prostitution in Österreich gezwungen haben.

Am vergangenen Mittwoch gab es in einer abgestimmten Aktion Hausdurchsuchungen in Wien und Graz. Dabei konnten die Ermittler Bargeld, Dokumente und andere Beweismittel sicherstellen.

Seit Herbst 2021

Für zwei Chinesen im Alter von 31 und 49 Jahren sowie eine 55 Jahre alte Chinesin klickten dabei die Handschellen. Die drei sollen seit Herbst 2021 zahlreiche Frauen aus China nach Österreich gebracht und hier zur Prostitution gezwungen haben. Zum Teil kamen die Frauen mit dem Flugzeug in Wien an oder mit dem Zug mit einem Touristenvisum über Italien nach Österreich. In Österreich wurden den Frauen laut Polizei die Reisedokumente abgenommen; danach stellten sie einen Asylantrag und arbeiteten in der Folge „legal“, aber nicht freiwillig in Bordellen in Graz und Wien.

Drei Opfer kooperieren

Drei der Opfer kooperieren mit der Polizei, die anderen schweigen aus Angst, hieß es von den Ermittlern. Wie groß die Zahl der Frauen ist, die von den drei Verdächtigen in den letzten Monaten und Jahren zur Prostitution gezwungen wurden, könne noch nicht abgeschätzt werden. Jedenfalls seien die Opfer massiv unter Druck gesetzt worden; teilweise hätten sie aber auch gewusst, welcher Arbeit sie in Österreich nachgehen werden.

Die drei Verdächtigen sind in Haft, sie zeigten sich nur teilweise oder gar nicht geständig. Ihnen wird Menschenhandel, Nötigung, Freiheitsentziehung und Prostitutionshandel vorgeworfen. Die Ermittlungen laufen weiter.