Neue Technologie Fernwärme Weiz
ORF
ORF
Umwelt

Fernwärme Weiz heizt mit Altspeiseöl

Die Fernwärme Weiz hat ein Projekt für mehr Klimaschutz in der Warmwasseraufbereitung präsentiert. Als erster Fernwärmeanbieter in Österreich setzt man auf einen neuartigen Bioheizkessel. Aufbereitetes Altspeiseöl aus der Region wird damit in Energie umgewandelt.

Im Heizwerk ist Weiz wurde am Mittwoch der neuartige, etwa fünf mal zehn Meter große Bioheizkessel präsentiert. Es ist das erste Fernheizkraftwerk in Österreich, dass mit einem FAME- (Fatty Acid Methyl Ester) bzw. Biodieselheizkessel altes Speiseöl in Wärme für Wohnungen und Unternehmen umwandelt.

„Irgendwer muss es vormachen“

Bisher hat man für die Erzeugung von Fernwärme im Werk in Weiz vor allem auf die Verbrennung von Biomasse in Form von Hackschnitzeln gesetzt. Für Daniel Hütter, Geschäftsführer der Fernwärme Weiz, ist der neue Kessel ein logischer Schritt: „Wenn wir schon 97 Prozent biogen sind, warum nicht 100 Prozent? Irgendwer muss es vormachen, dass es möglich ist. Die Umsetzung, die ist einzigartig. Und der Kreislauf, der sich dadurch ergibt, ist ein toller. Wir haben das Altspeiseöl, und die Aufbereitung dazu gibt auch wiederum Dünger und andere Nebenprodukte, die wiederum das Feld wachsen lassen.“

70.000 Liter pro Jahr

Gesammelt wird das Altöl für die Anlage von der Sinabelkirchner Firma Münzer Bioindustrie. „Grundsätzlich stammt es aus Küchen, aus der Gastronomie, aus der Hotellerie, aber auch aus dem Haushalt“, sagte Geschäftsführer Marco Münzer. 70.000 Liter Altöl pro Jahr werden gebraucht.

Zehn Prozent des Bedarfs

Die Anlage hat die Grazer Firma BIOS Bioenergiesysteme geplant. „Der Vorteil von dieser Kesseltechnologie ist, dass sie irrsinnig schnell regelbar ist, Leistungsschwankungen schnell abdeckt“, sagte Projektleiter Raimund Stumptner.

Der neue Zehnmegawattkessel soll in etwa zehn Prozent des Fernwärmebedarfs abdecken und ersetzt dabei auch drei alte Heizölkessel. Mehr als drei Millionen Euro wurden hier investiert.