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Gesundheit

Land: Mehr Geld für Pflege und Soziales

Um die Teuerung und gestiegenen Gehaltskosten abzufedern, stellt die Landesregierung zusätzlich 120 Millionen Euro für den Pflege- und Sozialbereich zur Verfügung. Trägerorganisationen sehen darin einen wichtigen Schritt, dem aber weitere folgen müssten.

Die Teuerung im Allgemeinen und gestiegene Gehaltskosten machen den Pflege- und Sozialeinrichtungen finanziell zu schaffen. Um die Mehrkosten abzufedern, stellt die Landesregierung nun 120 Mio. Euro für den Pflege- und Sozialbereich zur Verfügung.

Das Land erhöht die Tagsätze für Pflegeheime um 10,5 Prozent – damit sollen die Mehrkosten für die Gehaltserhöhungen in Höhe von zehn Prozent abgegolten werden. 70 Millionen zusätzlich stellt das Land für die stationäre Pflege zur Verfügung, weitere 54 Millionen fließen in den Sozialbereich.

Geld löst keine Strukturprobleme

Für Franz Ferner, den Geschäftsführer der Volkshilfe Steiermark und Sprecher des „Bündnis für gute Pflege“, sei es ein wichtiger Schritt für den laufenden Betrieb der steirischen Pflege- und Sozialeinrichtungen: „Sie lösen in Wahrheit aber nicht die Strukturprobleme – wie Personalmangel –, die wir momentan haben. Der nächste Schritt ist ja in den Verhandlungen schon vereinbart: Es gibt einen dringlichen Bedarf an der Umsetzung von Reformen und Änderungen in der Arbeits- und Finanzierungsstruktur der steirischen Pflegeheime.“

Viele Gesetze und Vorgaben seien nicht mehr zeitgemäß: „Wir haben eine überbordende Sozial- und Gesundheitsbürokratie, die gehört entflochten, damit wir das machen können, was wir gut können, nämlich Menschen rund um die Uhr betreuen, versorgen und pflegen.“

Auch niederqualifizierteres Personal gesucht

Mit Pflegekräften aus dem Ausland finde man längst kein Auslangen mehr, so Ferner: „Es gibt aber viele Menschen, die keine Ausbildung haben, die aber sozusagen als Assistenzkräfte zum Beispiel in stationären Einrichtungen arbeiten können. Im Spital passiert das ja auch schon, damit die Leute, die jetzt noch in der Pflege arbeiten und eine hochqualifizierte Ausbildung haben, von Dingen entlastet werden können. Wir müssen auch in den Regionen Arbeitsplätze schaffen für Leute, die wir dann Schritt für Schritt in der Pflege und Betreuung qualifizieren können.“

Das Bündnis für Pflege mit Franz Ferner zeigt sich zuversichtlich für weitere Verhandlungen mit dem Land und spricht von einer bisher konstruktiven Zusammenarbeit.