Wissenschaft

Uni Graz macht Epoxidharz recycelbar

Ein Team der Universität Graz hat erstmals einen recyclebaren Faserverbundkunststoff entwickelt. Das Forschungsteam spricht von einem echten Impuls für biobasierte Produkte und sieht vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in der Industrie.

Sogenannte Expozidharz-Duroplaste finden in vielen unterschiedlichen Bereichen Anwendung – etwa bei der Herstellung von Flugzeugen, Wassersportgeräten oder auch bei Rotorblättern von Windkraftanlagen. Problematisch wird es aber bei der Entsorgung, nicht zuletzt weil Epoxidharz erdölbasiert ist. Ändern soll das nun ein neuer Faserverbundkunststoff, der sich vollständig recyceln lässt.

Holz statt Erdöl

Das Team rund um Katalin Barta Weissert vom Institut für Chemie an der Universität Graz forschte an rezyklierbaren Alternativen für diese umweltschädlichen Kunststoffe. Als Ausgangsmaterial dienten dabei nachwachsende Rohstoffe – die Basis ist Biomasse aus Holz.

Der neue Kunststoff löst sich nun in Methanol auf, wodurch die ursprünglichen Grundbausteine wiedergewonnen werden. Dadurch ist es möglich, recycelbare Glas- und Holzfaserverbundwerkstoffe herzustellen, die in den Bereichen Transport, Bau und Biomedizin zum Einsatz kommen können.

Mit Industrie weiterentwickeln

Die aktuellen Forschungsergebnisse könnten „ein echter Impuls für biobasierte Produkte und die Kreislaufwirtschaft“ werden, so Barta Weissert. In einem weiteren Schritt ginge es nun darum, diese Stoffe in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Industrie weiterzuentwickeln.

Für ihre Forschungen zu nachhaltigen Methoden der Herstellung und Recycling von duroplastischen Kunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen hat Barta Weissert und ihrer Gruppe Ende 2023 vom Europäischen Forschungsrat (ERC) einen ERC Consolidator Grant in der Höhe von zwei Millionen Euro zuerkannt bekommen.