Wissenschaft

Grazer Messgeräte finden Sauerstoff bei der Venus

Die Raumsonde „BepiColombo“ konnte erstmals Ionen aus Kohlenstoff und Sauerstoff rund um die Venus nachweisen. Die verwendeten Messgeräte wurden vom Grazer Institut IWF mitentwickelt.

Die europäisch-japanische Raumsonde „BepiColombo“ hat auf ihrem Weg zum Merkur auch Daten aus der Umgebung der Venus gesammelt – dabei wurde zum ersten Mal nachgewiesen, dass die Venus Teilchen aus Kohlenstoff und Sauerstoff in den Weltraum verliere, so die Österreichische Akademie der Wissenschaften. Dies bringe neue Erkenntnisse über die Entwicklung und Zusammensetzung von Planetenatmosphären.

Große Freude bei Grazer Forschern

Mitentwickelt wurden die Messgeräte in Graz am Institut für Weltraumforschung (IWF), freut sich Forscher und Co-Autor David Fischer: „Es ist schön, dass die jahrelange und intensive Arbeit schon erste Früchte trägt, bevor ‚BepiColombo‘ überhaupt am Ziel angekommen ist“.

Für IWF-Direktorin Christiane Helling könne man durch die Messungen an der Venus mehr über die Atmosphäre und Magnetosphäre rund um Planeten sowie die Wechselwirkung mit dem Sonnenwind erfahren. Von der Venus aus werden Elektronen freigesetzt, wodurch ein elektrisches Feld entsteht – dieses schleudert die Ionen aus Kohlenstoff und Sauerstoff wahrscheinlich aus ihrer Atmosphäre.

Merkur soll 2025 erreicht werden

„BepiColombo“ ist eine Doppelraumsonde, die in Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der japanischen Raumfahrtbehörde (JAXA) entwickelt wurde. Sie startete am 20. Oktober 2018 und soll ihr Ziel Merkur Ende 2025 erreichen. Auf der Reise umkreist sie Erde, Venus und Merkur mehrmals, um gegen die starke Anziehungskraft der Sonne anzukommen. „BepiColombo“ soll rund um den Merkur das Magnetfeld und den Einfluss der Sonnenwinde untersuchen. Die Forscherinnen und Forscher erhoffen sich Erkenntnisse zum inneren Aufbau des Planeten. Das soll letztlich auch helfen, den Kern unserer Erde besser zu verstehen.