Christoph Leitl
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Politik

Leitl: „Europa ist unsere Lebensversicherung“

Vor 30 Jahren sind die österreichischen EU-Beitrittsverhandlungen erfolgreich abgeschlossen worden. Federführend mit dabei war der ehemalige Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl. Im Gespräch mit Wolfgang Schaller legt er dar, warum die EU seiner Ansicht nach für Österreich so wichtig ist.

Österreich zählt zu den großen Gewinnern der EU – davon ist Leitl überzeugt: „Das ist unbestritten, die Zahlen sagen das eindeutig. Das es auch Kritik gibt, ist selbstverständlich, das ist auch notwendig, denn alles ist auch Entwicklung, und auch die Europäische Union gehört weiterentwickelt. Aber auch die Europäische Union hat profitiert, weil ein Mitgliedsland wie Österreich mit seinen Verbindungen über den ganzen Kontinent ist einfach eine wertvolle Brücke.“

„Ohne Europa ginge es uns wesentlich schlechter“

Dennoch herrscht gerade in Österreich große EU-Skepsis vor. Auf die Frage, was hier möglicherweise falsch gelaufen sein könnte, sagt der ehemalige Wirtschaftskammerpräsident: „Ich würde sagen, wenn wir heute eine EU-Volksabstimmung hätten, hätten wir wieder eine Zweidrittel-Mehrheit, weil die Österreicher – manche sagen raunzen dazu, manche sagen berechtigte Kritik üben, aber sie wissen, wir sind ein Teil der Identität Europas, ein wichtiger Bestandteil, und ohne Europa ginge es uns wesentlich schlechter. Europa ist unsere Lebensversicherung, und das spüren die Leute.“

Christoph Leitl im Gespräch

Vor 30 Jahren sind die österreichischen EU-Beitrittsverhandlungen erfolgreich abgeschlossen worden. Federführend mit dabei war der ehemalige Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl. Im Gespräch mit ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller legt er dar, warum die EU seiner Ansicht nach für Österreich so wichtig ist.

„Selbstbewusst und eigenständig werden“

Was die Zeit nach der EU-Wahl Anfang Juni angeht, hat Leitl vor allem einen Wunsch: „Der größte Wunsch ist, dass wir selbstbewusst und eigenständig werden, dass wir optimistisch werden und nicht den Optimismus den Amerikanern und den Fleiß den Asiaten überlassen, und wir sagen, es wird irgendwie schlechter werden – nein: Es könnte besser werden!“