Mikrochip Halbleiter
APA/dpa/Daniel Karmann
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Wirtschaft

KV: Betriebsversammlungen in der Elektroindustrie

Für die 16.000 steirischen Beschäftigten in der Elektro- und Elektronikindustrie laufen gerade die Lohnverhandlungen. Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden starten am Montag Betriebsversammlungen.

Bei Siemens Energy, Andritz Hydro oder bei Elin gibt es schon am Montag Betriebsversammlungen, weitere steirische Elektronik-Unternehmen folgen im Laufe der Woche.

„Eine ordentliche Draufgabe“ gefordert

Die Gewerkschaft möchte dabei den Belegschaften ihre Forderungen vorstellen – für alle Beschäftigten die rollierende Inflation – also die durchschnittliche Inflation der letzten 12 Monate von 6,8 Prozent – und "eine ordentliche Draufgabe“. „Sie haben es sich verdient, sie haben hart geschöpft und gearbeitet draußen in den Betrieben, dass am Ende vom Tag auch ein bisschen mehr überbleibt. Weil wenn man nur die Inflation abgelten, bleibt am Ende des Tages nicht mehr über“, so Florian Führer von der Gewerkschaft für Privatangestellte in der Steiermark.

„Hohe Abschlüsse so einfach nicht tragbar“

Gerold Grill ist Standortmanager von SVI Austria in Deutschlandsberg – dort ist auch das europäische Hauptquartier der SVI-Gruppe, eines großen thailändischen Elektronikkonzerns. Er verweist auf den bereits sehr hohen Abschluss im Vorjahr: „Wir haben das Problem, dass wir auch in der Branche, auch in dem Unternehmen wo ich tätig bin, 70 Prozent Exportquote haben. Das heißt, diese hohen KV-Abschlüsse sind für die Elektro- und Elektronikindustrie einfach so nicht mehr tragbar.“

„Weitere Schritte ganz klar möglich“

Das lässt Gewerkschafter Florian Führer so nicht stehen: „Ich habe echt schon mittlerweile ein Problem, dass die Industrie und die Wirtschaftskammer einfach nachhaltig unseren Industriestandort schlechtreden. Unser Industriestandort ist nicht schlecht, die Gewinne waren auf jeden Fall ordentlich, und deswegen sollen auch die KV-Erhöhungen ordentlich sein.“

Die nächste Verhandlungsrunde ist mit 22. April angesetzt, bei einem Scheitern sind für die Gewerkschaft „weitere Schritte ganz klar möglich“, so Florian Führer.