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Wirtschaft

KV-Verhandlungen in Elektro-Industrie stocken

Die Frühjahrs-Lohnrunde in der Elektro- und Elektronik-Industrie ist ins Stocken geraten. Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden hat die Gewerkschaft daher Betriebsversammlungen gestartet. Unter anderem bei der Elin in Weiz, wo die Verhandler am Montag eine Reallohn-Erhöhung gefordert haben.

Rund 16.000 Beschäftigte gibt es in der Elektro- und Elektronik-Industrie in der Steiermark. Sie müssen auf ihren Gehaltsabschluss vorerst noch warten. Reinhold Binder von der Gewerkschaft Pro-Ge ist Chefverhandler der Arbeitnehmerseite und kritisiert, dass es bisher kein Angebot der Arbeitgeberseite gegeben habe.

„Wir sind jetzt in die Betriebsversammlungen gegangen, weil die Arbeitgeber bis dato nicht im Stande waren, uns ein Angebot vorzulegen. Das heißt, wir stehen bei null. Wir wollen uns in die Zukunft ausrichten und brauchen gute Arbeitsplätze für gute Fachkräfte. Dafür kämpfen wir“, erklärt der Chefverhandler.

Abschlüsse über der Inflation gefordert

„Die Situation ist noch immer sehr angespannt. Wir haben in Europa eine der höchsten Teuerungsraten und das Wesentliche sind die Löhne und Gehälter, dass die über der Teuerungsrate steigen. Es soll auch auf die guten Erfolge Rücksicht genommen werden, die in den vergangenen zwei Jahren in der Elektro- und Elektronik-Industrie erzielt worden sind. Wenn wir uns damit rühmen, dass wir über 200 Milliarden Euro an Waren exportiert haben, dann muss das ja auch jemand erarbeitet haben“, so Binder.

Die Gewerkschaft fordert „einen respektvollen Umgang“ mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, sagt Florian Führer von der GPA Steiermark: „Wir haben von Montag bis Mittwoch in 16 Firmen in der Steiermark Betriebsversammlungen, wo wir über den aktuellen Stand der Kollektivvertragsverhandlungen informieren. Wir haben tolle Gewinne geschrieben in den vergangenen Jahren und es wäre einmal wichtig, dass wir weniger jammern bei uns in der Industrie.“