Schneeband einer Skipiste zwischen braunen Wiesen in St. Johann Alpendorf mit Sessellift im Februar 2024
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Wirtschaft

Seilbahnen: Mehr Geld für Nachhaltigkeit

Österreichs Seilbahnen haben am Mittwoch am Seilbahntag in Graz eine positive Saisonbilanz gezogen. In Zukunft soll noch mehr in die Nachhaltigkeit investiert werden.

48,6 Millionen Skifahrer waren im vergangenen Winter auf Österreichs Skipisten unterwegs. Vor allem der Schneefall Anfang Dezember sorgte für einen guten Start in die Saison, und auch im Jänner erzielten die österreichischen Seilbahnen noch ein Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die warmen Temperaturen im Februar und März drückten das Gesamtergebnis aber auf ein Minus von rund zwei Prozent, sagt Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen.

Investitionen verhinderten größeres Minus

Auch die steirischen Zahlen fielen ähnlich aus – ein größeres Minus konnte aber durch die jahrelangen Investitionen in den technischen Bereich verhindert werden. Für Fabrice Girardoni, den Fachgruppenobmann der Seilbahnen in der Steiermark, haben diese Investitionen weitere Vorteile: „Die Investitionen in die modernen Schneeanlagen haben auch bewirkt, dass der Energieverbrauch der Seilbahnunternehmen deutlich zurückgegangen ist in den letzten Jahren. Wir sprechen hier in den letzten zehn Jahren von Einsparungen in Höhe von 20 Prozent, und das ist eben auch den neueren, energieeffizienteren Anlagen geschuldet.“

Hörl resümierte, dass die Nachfrage trotz hoher Inflation bei guten Schneebedingungen ungebrochen hoch gewesen sei: „Weder die Preise noch eine abnehmende Lust am Skifahren, sondern Wetter- und Schneebedingungen haben einmal mehr das Ergebnis nicht besser sein lassen“. Man sei jedenfalls die Nummer eins unter den Wirtschafts- und Arbeitsplatzfaktoren in vielen ländlichen und alpinen Regionen.

Vom Verkehrsmittel zum Energieproduzenten

Österreichweit sorgen die Seilbahnbetriebe mit ihren 17.100 Mitarbeitern für eine Wertschöpfung von rund 6,7 Milliarden Euro. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, wolle man verstärkt in die Nachhaltigkeit investieren, sagt Hörl: „Die ganze Branche denkt inzwischen nach, wie kann ich selbst entsprechend Energie erzeugen. Photovoltaikanlagen werden ausgebaut, die Windkraft wird geplant, es gibt Wasserkraftwerke, wir versuchen, die Maschinen noch effizienter zu machen. Auf dem Sektor bewegt sich sehr viel, und ich glaube auch, dass einzelne Skigebiete das als neues Geschäftsfeld entdeckt haben, dass wir selbst zum Energieproduzenten werden, und das könnte auch ein Zweig sein, in dem wir in Zukunft erfolgreich sind.“

Skifahren bleibt in Mode

Beim Treffen des Fachverbands in Graz richtete sich der Fokus zudem auf die zu erwartende Nachfrage bzw. die Potenziale bei Ski- und Snowboardfahrern, unter anderem mit Blick auf Überlegungen zur Wintersportstrategie 2040. Der Wintersport ist laut Fachverbandsgeschäftsführer Erik Wolf ein unverändert erfolgreiches Exportgut: 80 Prozent der Gäste kämen aus dem Ausland. Aktuelle Befragungen zeigen auch, dass ein hoher Anteil an Skifahrern und Skifahrerinnen betonte, dass sie in den nächsten Jahren öfters skifahren gehen wollen.

Besondere Lösungen für die Zukunft brauche es aber dennoch, etwa für die sogenannte Generation Z: Auch wenn zurzeit rund 25 Prozent der Gäste Kinder seien, wolle man beispielsweise an Fondslösungen für sozial bedürftige Familien und Kinder festhalten; weiter bewerben wolle man auch den sogenannten Schulskikurshunderter.