Austrian Airlines-Flieger am Grazer Flughafen
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Verkehr

AUA-Flugausfälle: Wirtschaft fürchtet Schwächung

Die Wogen bei den Austrian Airlines (AUA) sind noch immer nicht geglättet: Die Belegschaft hat das letzte Angebot von acht Prozent abgelehnt. Diese Unsicherheit bringt nun auch die steirischen Reisebüros und die Wirtschaft in Turbulenzen.

Die 19. Verhandlungsrunde zwischen dem AUA-Management und dem Bordpersonal hat wieder keine Einigung gebracht: Wenn man höhere Gehälter zahlen müsse, stehe auch eine Streichung von Inlandsflügen im Raum – mehr dazu in AUA-Bordpersonal lehnt KV-Angebot ab (news.ORF.at).

AUA-Bordpersonal lehnt Arbeitgeber-Angebot ab

Die Wogen bei den Austrian Airlines (AUA) sind noch immer nicht geglättet. Die Belegschaft hat das letzte Angebot von acht Prozent abgelehnt.

Große Sorge vor Ausfällen

Dann seien auch die Graz-Wien-Flüge betroffen, was dem Geschäftsführer des Flughafen Graz, Wolfgang Grimus, große Sorgen bereitet: „Wir haben vier Umsteigeflughäfen angebunden – Frankfurt, München, Zürich und Wien. Aber Wien ist wichtig, 99 Prozent der Passagiere, die auf der Wien-Strecke fliegen, steigen in Wien um, um weltweite Geschäfte tätigen zu können.“

„Forderungen bedrohen Zukunft der AUA“

Vor allem viele exportorientierte steirische Unternehmen wie die AVL List, die Andritz AG oder Magna brauchen die Anbindung an Wien. Gernot Pagger, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Steiermark, übt scharfe Kritik an der Gewerkschaft vida: „Die aktuellen gewerkschaftlichen Forderungen bedrohen die Zukunftsfähigkeit der AUA. Die steirische Industrie ist exportorientiert, muss hinaus in die Welt, ist angewiesen auf die Drehscheibe Wien. Die AUA wäre wohl gezwungen, diese Verbindung – neben anderen – auch wirklich zu hinterfragen, käme es zum Durchsetzen dieser Forderungen.“

Wenig Verständnis bei Kunden

Nicht nur Geschäftsreisende stressen diese Flugausfälle – auch die steirischen Reisebüros müssen Reisende oft umbuchen. Das sei ärgerlich und zeitaufwendig, sagt Max Schlögl von Gruber Reisen und Spartensprecher: „Kunden haben wenig Verständnis. Bei Pauschalreisen fallen keine zusätzlichen Kosten an, und sollte sich der Urlaub verkürzen, bekommt man die Hotelkosten anteilig zurückerstattet.“

Passagiere müssten sich wohl auf weitere Flugausfälle im Sommer einstellen – und 3.500 Beschäftigte hoffen weiterhin auf höhere Gehälter.