Bei schweren Unfällen zählt jede Sekunde – um Zeit zu sparen, müssen daher seit April 2018 alle neuen Autos mit einem eCall ausgestattet sein. Wenn etwa Airbags ausgelöst werden, sendet das eCall-System automatisch einen Notruf mit der genauen Position des Fahrzeuges. Die Zahl der eCall-Notrufe hat sich in den letzten Jahren österreichweit von 7.900 auf knapp 15.000 beinahe verdoppelt. Die Notrufe landen direkt bei der Landesleitzentrale der Polizei.
Übertragung von detaillierten Informationen
Die Landesleitzentrale verständigt danach die örtliche Polizeidienststelle, die Rettung und die Feuerwehr. Das kann Zeit sparen, denn zusätzlich zur Sprachverbindung überträgt das im Fahrzeug installierte eCall-System auch Informationen zur Fahrzeugart – etwa, ob es sich um ein Diesel-, Benzin- oder Elektroauto handelt. Bei einigen Modellen werde auch die Anzahl der Insassen mitgeteilt, erklärt Heimo Kohlbacher von der Landespolizeidirektion Steiermark: „Die Rettungskette wird sehr schnell in Gang gesetzt.“
Unabsichtlich ausgelöst
2023 gab es alleine in der Steiermark 1.878 eCall-Notrufe. Dabei habe es sich aber sehr oft um Fehlalarme gehandelt, so Kohlbacher, denn das System sei nicht ganz ausgereift: „Das kann einerseits technischer Natur sein, andererseits – und das ist fast öfters der Fall – kann es zur manuellen Auslösung kommen, etwa in Werkstätten oder unabsichtlich durch die Person, die sich im Fahrzeug befindet und die SOS-Taste drückt.“
Bei Fehlalarm Polizei informieren
Für die Zukunft müsse die Bevölkerung noch besser über das Notrufsystem informiert werden, sagt Kohlbacher: „Wenn es aus irgendwelchen Gründen zu einem Fehlalarm gekommen ist, kommunizieren Sie bitte mit der Polizei, teilen Sie mit, dass kein Unfall vorliegt, es keine Verletzten gibt und keine Hilfe benötigt wird.“
Die eCall- oder SOS-Taste soll nur dann gedrückt werden, wenn ein medizinisches Problem vorliegt. Bei technischen Schwierigkeiten sollte die Pannenhilfe oder der Abschleppdienst verständigt werden.