Es stehe alles auf Messers Schneide, sagt der Leiter des Obstbaureferats in der Landwirtschaftskammer Steiermark, Herbert Muster: Es kämen Erinnerungen an das Jahr 2016 hoch, das aufgrund der Frostschäden ein Katastrophenjahr für die heimischen Obstbauern war.
Junge Früchte sehr empfindlich
Die Blüte sei mittlerweile bei fast allen Obstarten abgeschlossen, erklärt Muster, auf den Bäumen würden nun die jungen Früchte hängen. Bei den Marillenbäumen seien die Früchte teilweise sogar schon zwei bis drei Zentimeter groß, bei den Äpfeln etwa fünf bis zehn Millimeter.
Die jungen Früchte würden sehr empfindlich auf Frost reagieren, so Muster: „Diese jungen Früchte halten maximal minus zwei Grad aus. Wenn es jetzt sehr kalt wird, müssen wir mit deutlichen Schäden rechnen. Sollte es tatsächlich minus drei Grad bekommen, dann wäre das wirklich extrem.“
Frostschutz sehr kostspielig
Jene Betriebe, die die Möglichkeit haben, würden sich bereits mit Schutzmaßnahmen wappnen, sagt Muster, der jedoch zu bedenken gibt: „Es ist grundsätzlich so, dass die meisten Betriebe gar keine Möglichkeit haben, Abwehrmaßnahmen gegen Frost zu setzen, weil diese Maßnahmen gewisse Voraussetzungen brauchen und auch sehr kostspielig sind.“
Die wirksamste Methode sei die Frostschutzberegnung der Obstbäume – weniger als zehn Prozent der heimischen Betriebe hätten jedoch eine entsprechende Beregnungsanlage. „Es gibt ein Zittern und Bangen im Moment, und wenn es tatsächlich so kalt wird, dann wird es Schäden geben, die nicht zu verhindern sind“, sagt der Obstbauexperte.