Die Jugendliche wurde bereits am Dienstag in einem Drogeriemarkt von Angestellten bei einem versuchten Diebstahl beobachtet und zur Rede gestellt – das Mädchen zückte daraufhin ein Taschenmesser, bedrohte die Angestellten und flüchtete. Am Abend desselben Tages wurde die Fassade des Drogeriemarktes mit Farbe angesprüht.
In Einkaufszentren übernachtet
Die Polizei konnte die mutmaßliche Täterin ausforschen: Die 14-Jährige gestand – und sie gestand noch viel mehr: Seit der Volksschule, gab das Mädchen an, habe es immer wieder Ladendiebstähle begangen, um sich das Leben zu finanzieren. Zudem habe sie in den vergangenen Wochen in Toilettenanlagen von Einkaufszentren übernachtet und tagsüber die Schule besucht. Die Mutter der 14-Jährigen gab gegenüber der Polizei an, sie habe das Fehlen der Tochter nicht bemerkt.
In der Wohnung und im zugehörigen Kellerabteil stellte die Polizei zahllose Parfüms, Toiletteartikel, Taschen und Bekleidung sicher, deren Gesamtwert bei mehr als 10.000 Euro liegt. Die 14-Jährige wurde in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert, das Jugendamt eingeschaltet.
ÖVP heizt Debatte zu Strafmündigkeit neu an
Die im März entbrannte Debatte über die Senkung des Strafmündigkeitsalters wurde von der ÖVP am Freitag neu angefacht. Anlass war ein Zwischenbericht der Arbeitsgruppe Jugendkriminalität, das Gremium war vor dem Hintergrund eines Missbrauchsfalls um eine Zwölfjährige eingesetzt worden. Geht es nach der ÖVP, soll die zentrale Maßnahme bei schweren Fällen eine Senkung des Strafmündigkeitsalters von 14 auf zwölf sein; auch Eltern sollen stärker zur Verantwortung gezogen werden. Von den anderen Parteien kam erneut Kritik, Fachleute hatten schon zuletzt dagegen argumentiert – mehr dazu in ÖVP heizt Debatte zu Strafmündigkeit neu an (news.ORF.at)