Pflegefamilie
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SOZIALES

Experten für Verbesserungen bei Fremdunterbringung

Laut Jugend am Werk gibt es derzeit einen deutlichen Mangel an Unterbringungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in der Steiermark. Oft würde auch das herkömmliche Angebot nicht zu den Bedürfnissen der Betroffenen passen.

Rund 10.000 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre werden in der Steiermark im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe betreut. Bei einer Fachtagung widmete sich nun Jugend am Werk den aktuellen Herausforderungen der Kinder- und Jugendhilfe.

Modell für Pflegefamilien soll attraktiver werden

„Von diesen 10.000 Kindern und Jugendliche sind es circa 2.000, die in einer stationären Einrichtung sind – unter einer stationären Einrichtung verstehen wir eine sozialpädagogische Einrichtung oder eine Pflegefamilie. Und da teilt es sich in der Steiermark circa auf: Die Hälfte der Kinder sind in Pflegefamilien und die andere Hälfte in sozialpädagogischen Einrichtungen“, so Barbara Pitner, Leiterin der Sozialabteilung des Landes Steiermark.

800 Pflegefamilien gibt es in der Steiermark – ein relativ hoher Wert im Bundesländervergleich. Derzeit arbeite man aber gemeinsam mit den Pflegeeltern an einem attraktiveren Modell der Anstellungsmöglichkeiten für Pflegeeltern, um die Zahl weiter zu erhöhen, so Pitner.

Mehr Partizipation gewünscht

Laut Sandra Schimmler, Geschäftsführerin von Jugend am Werk Steiermark, gibt es derzeit jedenfalls zu wenig Unterbringungsmöglichkeiten – und auch das Angebot müsse flexibler werden, so Schimmler: „Jugendliche und Kinder sind nicht gleich. Das heißt, es braucht unterschiedliche Möglichkeiten der Unterbringung und Betreuung, und das ist der Tenor. Und man braucht im Sinne des gesellschaftlichen Wandels auch eine verstärkte Partizipation der Kinder, der Jugendlichen und auch der Familien.“

Es brauche etwa mehr Möglichkeiten, mit den Familien zu arbeiten, meinte Schimmler. Dazu fehlten derzeit aber das Personal, die Ressourcen und auch ein konkretes Programm, wie eine solche Arbeit aussehen könnte.