Illustration zu den Themen Arbeitslosigkeit / Arbeitslosenunterstützung / arbeitslos. Im Bild: Durchgestrichene Stellenanzeige einer Zeitung (24.4.2020)
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
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Chronik

Arbeitslosigkeit steigt wieder

Der 30. April ist der internationale „Tag der Arbeitslosen“. Viele Organisationen nützen diesen Tag, um auf die schwierige Situation von Menschen ohne Job hinzuweisen – es werden mehr und ihre Situation spitzt sich zu.

Arbeitslosigkeit hat viele Gesichter und meist noch mehr Gründe. Die Arbeitslosenzahlen in der Steiermark gehen wieder nach oben, und auch die Probleme für Menschen ohne Job werden mehr. Während viele Kollektivverträge im Land an die Inflation angepasst worden seien, sei das beim Arbeitslosengeld nicht geschehen, kritisiert Margit Schaupp, Mitglied im Vorstand des Vereins Amsel: „Unser Geld wird immer weniger wert, wir kommen nicht mehr über die Runden, können uns nicht auf die Arbeitssuche konzentrieren.“

Menschen ab 50 besonders betroffen

Amsel – das ist die Kurzform für „Arbeitslose Menschen suchen effektive Lösungen“, verpackt in einem Verein für Erwerbslose, die sich selbst organisieren, um so ihren Standpunkt vertreten zu können. Das tun diese Menschen am Tag der Arbeitslosen in der Grazer Schmiedgasse Ecke Hauptplatz und sagen, was Sache ist – dass vor allem Menschen über 50 oft scheitern, wenn sie am Arbeitsmarkt landen, „weil Firmen diese Menschen nicht wollen, man hat keine Chance, bekommt ganz selten Vorstellungsgespräche“.

Besonders schwer beim Wiedereinstieg ins Berufsleben hätten es Arbeitssuchende über 50, berichtet „Steiermark heute“-Reporter Gernot Frischenschlager.

Ältere Arbeitslose kämpften vor allem mit Vorurteilen, bestätigt Martina Schröck von Senior Quality, einer Jobplattform gegen Altersdiskriminierung: „Stereotype, dass Ältere höhere Gehaltsforderungen haben, öfter krank sind, das stimmt nicht. Sie sind flexibel und sehr loyal, und wir betonen das gegenüber den Unternehmen.“

Unsere Arbeitswelt ist im Wandel. Besonders deutlich sieht man das beim größten Arbeitgeber der Steiermark, der KAGes. Doris Beck-Zehetleitner hat sich angeschaut, was Arbeit für die Beschäftigten in unterschiedlichen Berufen bedeutet.

Arbeitslosenquote von derzeit sechs Prozent

Mit einer Arbeitslosenquote von derzeit sechs Prozent liegt die Steiermark im Österreich-Mittelfeld. Ende März waren 34.981 Menschen ohne Job vermerkt – 12.243 davon sind aktuell über 50 Jahre alt.