Etwa 200 Pfarrer aus 99 Nationen waren bei dem Synodentreffen vergangene Woche in Sacrofano, nördlich von Rom, dabei. Nach dem morgendlichen Gebet wurden die Pfarrer in 20 Arbeitsgruppen aufgeteilt: In diesen Arbeitsgruppen ging es vor allem um die Frage, wie man es in den Pfarrgemeinden schafft, noch mehr Menschen ins Kirchenleben einzubinden.
Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Kulturen
Stefan Ulz, Leiter des Seelsorgeraums Graz-Südost, saß mit Pfarrern aus elf Nationen am Tisch: „Ein Mitbruder war aus Mosambik, der andere aus Syrien, aus Polen, aus den USA. Die ganze Weltkirche ist bewusst durchgemischt worden, damit auch die einzelnen Pfarrer erleben, dass die Kirche eben im konkreten, im jeweiligen Land, in der jeweiligen Kultur sehr unterschiedlich gelebt wird und dennoch dieselbe Kirche ist." Diese Unterschiede seien in den Gesprächen auch deutlich geworden, so Ulz.
So habe etwa der Geistliche aus Syrien geschockt auf die Aussage eines Pfarrers aus Portugal reagiert, dass auch nicht-gläubige Menschen in kirchlichen Gremien mitarbeiten würden. „Vielleicht ist das für den einen, der gerade nicht an Gott glauben kann, gerade so, dass durch das Teilnehmen am Leben der Kirche und sich zu engagieren mit seinen Kompetenzen, die er hat, der Weg, dass er irgendwann wieder Gott entdecken kann in seinem eigenen Leben."
Ergebnisse fließen bei Synode ein
Zum synodalen Prozess hat der Papst die ganze Weltkirche eingeladen. Synodalität heißt so viel wie miteinander auf dem Weg sein. „Jetzt bei diesem Treffen in Rom ging es darum, dass die Pfarrer überlegen, was heißt das für uns in den Pfarrgemeinden? Wie können wir mit unseren Gläubigen in den Pfarrgemeinden möglichst synodal unterwegs sein?", so Ulz. Die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen wurden schriftlich zusammengefasst und diese sollen auch bei der Synode im Oktober einfließen.
Treffen mit Papst als Höhepunkt
Höhepunkt des Treffens war der Besuch beim Papst im Vatikan: „Bei diesem Treffen habe ich ihn sehr fit erlebt, ich hatte nicht das Gefühl, dass es ihm schlecht geht, er war voller Energie, er hat eine tolle Ausstrahlung. Ich spüre immer bei ihm, dass es ihm wirklich ein Anliegen ist, dass es den Priestern gut geht." Weltweit erhalten diese auch in den kommenden Tagen Post vom Papst. In einem Brief lädt er alle ein, den synodalen, also gemeinsamen Weg auf Pfarrebene einzuschlagen.