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Conchita: Zehn Jahre nach dem ESC-Sieg

Es ist die Nacht vom 10. auf den 11. Mai 2014, die das Leben des steirischen Sängers Tom Neuwirth von Grund auf verändert: Als Kunstfigur „Conchita Wurst“ kann er den Eurovision Song Contest in Kopenhagen für sich entscheiden. Ein Sieg für Menschlichkeit und Akzeptanz.

Von Beginn an ist klar: Conchita lässt keinen kalt. Sie polarisiert und überrascht – und das auch noch zehn Jahre danach. Mit einem flammenden Apell für ein starkes Miteinander sang sich Tom Neuwirth als Kunstfigur „Conchita Wurst“ beim Eurovision Song Contest in Kopenhagen quasi über Nacht in die Herzen einer weltweiten Fangemeinde.

Kinderschuhe gegen High Heels

Der damit verbundene Sieg für Österreich ist gleichzeitig ein Sieg für Toleranz: „Ich mach das in erster Linie, weil ich will, dass sich etwas verändert in unserer Gesellschaft und weil ich möchte, dass einfach mehr Respekt in unserer Gesellschaft Einkehr findet. Ich mache das auch nicht, um jemandem zu gefallen. Weil ganz vielen Menschen gefällt nicht, was ich tue. Ich mach das, weil ich es will.“

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Diese Extravaganz zeigt sich bei Tom Neuwirth schon früh. Die Kinderschuhe im elterlichen Wirtshaus werden bald gegen High Heels getauscht – und auch sonst will der Bad Mitterndorfer stets hoch hinaus, erinnert sich Vater Siegfried Neuwirth: „Du musst deinem Kind Freiheit geben, das was das Kind machen möchte, unterstützen – nicht sagen: Was bildest du dir da jetzt ein? Einfach sagen: Was machst du? Okay. Wo kann ich dir helfen? So können sich Kinder wirklich entfalten, das tun was sie wirklich möchten.“

„Das bin alles bin ich. Aber auch wieder nicht“

Zielstrebigkeit und Fleiß führen den Künstler auf eine aufregende und erfolgreiche Reise. Conchita liebt es im Rampenlicht zu stehen und schafft es mit ihrem Charme und Können auf die größten Bühnen der Welt; sie brilliert in unterschiedlichsten Musikprojekten, erweist sich als unterhaltsame Moderatorin, freut sich über Auszeichnungen und erfindet sich auch ständig neu.

„Das bin alles ich. In all diesen Gesichtern und Looks und Rollen. Und dann aber auch wieder nicht. Ich habe in meinem Kopf keine Grenzen, ich tu einfach was ich will.“ Dazu gehört seit heuer auch das Schauspiel. Egal ob mit Bart oder ohne, ob Mann oder Frau – eines ist klar, von diesem Menschen werden wir noch oft begeistert werden.

Song-Contest-Favorit im Hexenzirkel

Am Dienstagabend startet der 68. Eurovision Song Contest in Malmö mit dem ersten Halbfinale. Zwar ist die österreichische Kandidatin Kaleen noch nicht am Start, dafür aber der aktuelle Buchmacherfavorit aus Kroatien. Dazu bringt der erste Abend schon einiges aus der heuer wieder stark vertretenen Schublade skurril bis grenzwertig: von einer irischen Hexenbeschwörung bis zum finnischen Windows95man – mehr dazu in Song-Contest-Favorit im Hexenzirkel (news.ORF.at).