Frau trainiert ihre Beinmuskulatur
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Wissenschaft

Gesund altern: Förderung für steirische Forschung

Warum Störungen des Stoffwechsels im Alter oft krank machen – mit dieser Frage beschäftigt sich ein Forschungsprojekt der Uni Graz und Med-Unis Graz und Wien. Das Projekt wird vom Wissenschaftsfonds als Exzellenzcluster mit rund 18 Mio. Euro gefördert.

Mit einem sogenannten „Cluster of Excellence“ erhalten Forscherinnen und Forscher die Möglichkeit, herausragende kooperative Forschungsleistungen in Stärkefeldern der österreichischen Grundlagenforschung zu erreichen – so wird der Cluster offiziell beschrieben.

Am Montag gab der österreichische Wissenschaftsfonds bekannt, dass das Grazer Großforschungsprojekt „MetAGE“ als „Cluster of Excellence“ gefördert wird. „MetAGE“ beschäftigt sich mit dem Bereich Altersforschung und der Erforschung altersassoziierter Erkrankungen, so Andrea Kurz, Rektorin der Med-Uni Graz.

„Meilenstein“ für die Grundlagenforschung

Als einen „Meilenstein in der Forschung" in Graz und darüber hinaus bezeichnet der Rektor der Universität Graz, Peter Riedler, den neuen Exzellenzcluster. Mit den Fördermitteln könne ein wichtiger Zukunftsbereich weiter ausgebaut werden: „Hier kommen 30 Mio. Euro zusätzlich an Fördermitteln, Eigenmittel und Fördermittel, in Summe 30 Mio. Euro in die Grundlagenforschung, und die werden uns hier einen ganz wesentlichen Schritt weiterbringen, in der Forschung, was Stoffwechselkontrolle und gesundes Altern betrifft." Das Geld steht für die kommenden fünf Jahre zur Verfügung.

Altersbedingte Erkrankungen verstehen lernen

An der Uni Graz wird schon länger zum Thema gesundes Altern geforscht. Mit dem Exzellenzcluster habe man jetzt auch die Möglichkeit, von der Forschung quasi in die Praxis zu gehen. Bisher gebe es nämlich in der Altersforschung noch sehr wenige, gute klinische Studien, so Thomas Pieber von der Med-Uni Graz: „Es gibt sehr viele Firmen und Profiteure, die viele Behauptungen in den Raum stellen, aber das praktisch nie mit klinischen Daten unterlegen. Wir haben mit dem Cluster die Gelegenheit, dass wir durch die enge Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschung auf der einen Seite und der klinischen Forschung auf der anderen Seite, diese Wissenslücke füllen können.“

Ein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Ernährung. Da gehe es aber nicht nur darum, sagen zu können, wie esse ich gesund, „sondern es geht auch um die Frage, wie kann man das Problem Übergewicht besser in den Griff bekommen. Da gibt es ja noch sehr viel zu tun. Wir wissen, manche Menschen neigen sehr viel stärker zu Übergewicht als andere. Diese Mechanismen besser zu verstehen und dafür zielgerichtet Interventionen zu entwickeln, ist eines unserer großen Ziele.“

v.l.n.r.: Brigitte Pertschy (Uni Graz), Thomas Pieber (Meduni Graz), Frank Madeo (Uni Graz), Thomas Scherer (Meduni Wien), Martina Schweiger (Uni Graz)
FWF/Daniel Novotny
Brigitte Pertschy (Uni Graz), Thomas Pieber (Meduni Graz), Frank Madeo (Uni Graz), Thomas Scherer (Meduni Wien), Martina Schweiger (Uni Graz)

Auch Michaela Fritz, Vizerektorin für Forschung und Innovation der Med-Uni Wien, hebt vor allem den anwendungsbezogenen Aspekt hervor: „Ich bin überzeugt, dass es diesem exzellenten Konsortium gelingen wird, das Verständnis von altersbedingten Erkrankungen zu verbessern und diese Erkenntnisse direkt in der Versorgung der Patientinnen und Patienten anzuwenden.“

Zweiter Cluster zum Thema KI

Am Montag wurde auch ein zweiter, neuer Exzellenzcluster zum Thema Künstliche Intelligenz präsentiert – daran beteiligt ist unter anderem auch die Technische Universität Graz. „Die Technische Universität Graz trägt mit sechs hochkarätigen Wissenschaftlerinnen aus den Bereichen der symbolischen und sub-symbolischen KI wesentlich zur Forschungsarbeit des ‚Clusters of Excellence‘ bei. Sie untersuchen unter anderem, wie man KI-Systeme nach der Vorlage des menschlichen Gehirns oder mittels semi-symbolischer Methoden breiter machen kann und wie man ,Broad AI‘ vertrauenswürdig, transparent, erklärbar und ethischen Prinzipien entsprechend gestalten kann“, betont Robert Legenstein, Leiter des Instituts für Grundlagen der Informationsverarbeitung der TU Graz.