Getragene Kleidung werde mittlerweile mit dem Bewusstsein weitergegeben, dadurch Geld zu sparen, die Umwelt zu schonen und nachhaltig zu wirtschaften und zu leben, so Tamara Kneissl – sie betreibt seit kurzem einen Second Hand-Laden in Rein, im Norden von Graz.
Treffpunkt für alle Generationen
Kneissl eröffnete ihren Laden als Familienprojekt: „Ich habe mit online angefangen, das ist ziemlich gut gegangen. Aber wir wollen auch den Leuten das wieder ein bisschen bewusst machen, miteinander zu kommunizieren. Und das soll für die weitere Zukunft, Anlaufpunkt für alle jungen Menschen sein und auch Senioren, also wirklich kunterbunt durchgemischt.“
Bereicherung für Stationäre
Second Hand-Geschäfte helfen nicht nur, den Leerstand von Geschäftsflächen zu verringern – in der Stadt genauso wie am Land – sie sind auch eine wichtige Bereicherung für den stationären Modehandel in der Steiermark, der mittlerweile ebenfalls nachhaltig wirtschaftet, sagt der stellvertretende Obmann der steirischen Wirtschaftskammer im Textilbereich, Rainer Rauch: „Und gerade in den Zeiten, wo vieles teurer geworden ist, überlegt man es sich sehr gut, was man sich gönnt oder was man sich kauft. Da ist natürlich das Second Hand Thema immer wichtiger.“
Zuwächse im Handel
Wieder mehr haptisch kaufen, fühlen, riechen und probieren, statt online anhand von Bildern Ware bestellen, einkaufen lokal in der Region – das will Tamara Kneissl ihren Kundinnen und Kunden vermitteln: „Wir haben ganz viel das, was heute wirklich der aktuelle Trend ist. Es ist fast wie neu. Man tut der Umwelt was Gutes und sich selbst was Gutes.“
Der Handel verzeichnete zuletzt durchaus starke Zuwächse in diesem Bereich, bestätigt auch Vanessa Trost, die seit 20 Jahren Second Hand in Graz verkauft. Die Bereitschaft, Gebrauchtes zu kaufen und zu tragen, sei in allen Gesellschaftsschichten angekommen.