Der Aktionstag solle nicht als Protest gesehen werden, vielmehr als erster Schritt in die Richtung, dass Arbeit in Pflege und Gesundheit Schwerarbeit ist – und das für alle, sagt Christian Fürntrath von der Gewerkschaft öffentlicher Dienst und Zentralbetriebsrat im LKH in Feldbach.
Grenzen der Belastung erreicht
Im Spital würden Flyer verteilt und Plakate aufgehängt werden, die verdeutlichen sollen, wie hoch die physische und psychische Belastung im Gesundheitswesen ist: „Dieser Schicht- und Wechseldienst ist so herausfordernd für die Pflegenden, man hat nie einen Arbeitsrhythmus, es weiß keiner, was erwartet mich in der Nacht in den Ambulanzen oder in den stationären Bereichen. Und natürlich die Belastung der teilweise nicht gut besetzten Spitäler bzw. Minderbesetzung in den Spitälern."
Anträge oft nicht genehmigt
Pflegekräfte können zwar Anträge auf die Schwerarbeiterregelung stellen, der Großteil der Anträge werde aber oft nicht genehmigt, so Fürntrath, „weil jeder Mitarbeiter zum einen andere Dienstzeiten hat, sprich wenn einer zwölf Stunden arbeitet, wird es anders bewertet als bei acht Stunden. Es geht um einen Kalorienverbrauch in der Schwerarbeit, der berücksichtigt wird, und so sind das eigentlich individuelle Entscheidungen, für mich nicht immer nachvollziehbar. Da gehört eben eine klare Regelung für den ganzen Pflegebereich gemacht."
Mehr Wertschätzung gefordert
Um die Arbeit langfristig auch attraktiver zu machen, ist Edgar Martin von der Gewerkschaft younion überzeugt: „Wir sagen, weg mit der Kalorienzählerei und hin zu einer stundenweise Betrachtung. Für uns ist das alles ein Zeichen der Wertschätzung, das ist das Um und Auf, die Leute müssen sich wertgeschätzt fühlen." Mit einer Änderung wäre es auch möglich, mit weniger Abschlägen früher in Pension zu gehen.
Im Zuge des Aktionstages, der im Vorfeld des Internationalen Tages der Pflege am 12. Mai stattfindet, werden auch sogenannte Care-Pakete an Politiker verschickt, die Infomaterial sowie Gegenstände enthalten, die symbolisch für die Belastungen im Gesundheitswesen stehen, etwa eine Schlafmaske und Kaffee-Dragees, ein Wärmepflaster für den Rücken oder Taschentücher.