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Chronik

Fahrradpolizisten nehmen E-Scooter ins Visier

Mit einer Schwerpunktwoche hat die Grazer Polizei ihre Sommeroffensive für den Radverkehr gestartet. Neun Fahrradpolizistinnen und -polizisten kontrollieren bis September in Parks und Fußgängerzonen und nehmen dabei vor allem auch E-Scooter ins Visier.

„Trendsportgeräte, vor allem E-Bikes und E-Scooter, nehmen zu, darauf reagieren wir“, sagte Roman Strauß vom Stadtpolizeikommando bei einem Pressetermin am Dienstag.

Kontrollen dort, wo Mehrspurige nicht hinkönnen

Mit der „Schwerpunktwoche Fahrradverkehr“ bis 12. Mai zu Beginn der Sommeroffensive wolle man Sichtbarkeit zeigen, so Strauß: „Das Haupteinsatzgebiet ist dort, wo es für Mehrspurige schwer zugänglich ist“, erklärte er.

Im Fokus stehen die technische Ausrüstung sowie Verkehrsübertretungen, man unterstütze aber auch bei anderen polizeilichen Handlungen. Zwar nimmt der Radverkehr auch im Winter zu, es gebe aber „derzeit noch keine expliziten Pläne“ für eine Ausweitung, so Strauß.

„Niederschwelliges Kennenlernen“

Rainer Sengseis startete nun in seine vierte Saison als radelnder Polizist. Laut ihm stehe auch ein „niederschwelliges Kennenlernen“ mit der Bevölkerung im Vordergrund: „Wir wollen einen positiven Eindruck hinterlassen, das funktioniert auch großteils“. Mit neun Beamtinnen und Beamten hätten sich heuer überraschend wenig für den Dienst am Rad gemeldet: „14 wäre der Wunsch gewesen, aber auch wir haben Nachwuchsprobleme“, erläuterte Sengseis.

An Spitzentagen fahre man bis zu 100 Kilometer, an Wochenenden auch bis spät in die Nacht. „Es muss schon eine Grundfitness gegeben sein, gerade bei Verfolgungsjagden. Bis jetzt haben wir alle erwischt, ein Christoph Strasser wäre aber vielleicht zu schnell“, schmunzelte seine Kollegin Melanie Zotter, die zum sechsten Mal als Polizistin am Rad dabei ist.

Weniger Mandate und Anzeigen 2023

Laut Statistik wurden im Rahmen der Sommeroffensive der Verkehrsinspektion Graz 1.847 Organmandate ausgestellt und 532 Verwaltungsanzeigen erstattet. Davon ergingen 58 Anzeigen an Alko-Radfahrer, fünf wurden an die Staatsanwaltschaft weitergegeben. 2022 waren es noch 3.195 Organmandate sowie 945 Anzeigen (davon 94 wegen Alkoholisierung).

„Aber auch Telefonieren ist für uns ein großes Thema. Fahrradunfälle gehören fast zum täglichen Geschäft, da sind oft Handys involviert“, so Sengseis. Wer mit Mobiltelefon in der Hand erwischt wird, zahlt bis zu 72 Euro.