Fisker Ocean
APA/AFP/PATRICK T. FALLON
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Wirtschaft

Fisker Austria legt steirische Rekordpleite hin

Die Fisker GmbH, Österreich-Tochter des US-Elektroautoherstellers Fisker Automotive, hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen ist laut Kreditschützern mit bis zu 1,3 Milliarden Euro überschuldet und hat einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung gestellt.

Ursprünglich plante Fisker, von Magna in Graz 40.000 Autos pro Jahr produzieren zu lassen, allerdings wurden bisher nur 10.000 gebaut. Die Produktion der Fahrzeuge war bei Magna längst gestoppt worden – mehr dazu in Fisker stoppt Produktion bei Magna in Graz (18.3.2024).

Mit fast 1,3 Milliarden Euro überschuldet

Nun hat Fisker Austria die Insolvenz beantragt: Laut KSV1870 betragen die Passiva 1,34 Mrd. Euro (Buchwert) – es handelt sich dabei um das bisher größte Insolvenzverfahren in der Steiermark. Die Aktiva belaufen sich laut KSV auf 959 Mio. Euro (Buchwert) oder zu geschätzten Liquidationswerten auf 40,5 Mio. Euro (Alpenländischer Kreditorenverband, AKV) oder 66,3 Mio. Euro (Creditreform). Von der Insolvenz sind rund 615 Gläubiger betroffen, aktuell beschäftigt das Unternehmen 47 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer.

Als Hauptursache wird von Unternehmensseite auf einen starken Rückgang der weltweiten Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, auf hohe Zinssätze und Preiskämpfe zwischen verschiedenen Elektroautomobilherstellern hingewiesen.

Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung angestrebt

Fisker hat ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt: Die Gläubiger sollen demnach eine Quote von 30 Prozent erhalten, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans. „Fisker Austria beabsichtigt, im Verlauf des Sanierungsverfahrens seine Fahrzeuge so weit wie möglich weiter an die Kunden auszuliefern, Serviceleistungen zu erbringen und Updates für die Over-the-Air-Software bereitzustellen“, teilte das Unternehmen in einer Aussendung mit.

„Ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung ermöglicht es Fisker Austria, sein eigenes Unternehmen fortzuführen.“ Andere Fisker-Gesellschaften außerhalb Österreichs sind laut dem Unternehmen von der Insolvenz nicht betroffen.