Erst Anfang Mai war im Grazer Volksgarten ein 26-Jähriger niedergestochen worden. Gegen 2:00 Uhr war es zwischen ihm und anderen Beteiligten zu einer Auseinandersetzung gekommen. Der Mann musste notoperiert werden – mehr dazu in Mann im Grazer Volksgarten niedergestochen (3.5.2024).
Zahl der Delikte zurückgegangen
Es sei menschlich und verständlich, dass sich vor allem die Anrainer des Volksgartens, der mitten im Wohngebiet liegt, nicht unbedingt sicher fühlen, sagte Einsatzreferats-Leiter Willibald Gutschi. Die Zahlen der Polizei würden aber belegen, dass die seit Jahren durchgeführten verschärften Kontrollen wirken.
„Die Deliktanzahl ist zurückgegangen. Denn wir bestreifen den Volksgarten Park, wenn auch für die Anrainer nicht immer wahrnehmbar, in regelmäßigen, unregelmäßigen Abständen mit Streifenwagen. Wir machen Schwerpunktaktionen, zivil und uniformiert, binden Sonderkräfte ein, machen Strukturermittlungen. Und da sehen wir schon einen deutlichen Rückgang. Das soll aber gar nichts daran ändern, dass für uns die Wahrnehmung und die Sorgen der Anrainer schon ganz wichtig sind“, sagte Gutschi.
„Schutzzone ist nicht sicherer“
Deswegen sei die neuerliche Einrichtung einer Schutzzone – die unter anderem deutlich erweiterte Eingriffsrechte der Polizei zur Folge hätte – derzeit kein Thema, sagte Gutschi: „Die Schutzzone wird sehr oft als Allheilmittel gesehen. Das ist sie nicht. Das ist die gesetzliche Möglichkeit, die der Polizei zusätzliche Werkzeuge, wenn man das so sagen will, in die Hand drückt. Das muss mit Verordnung der Sicherheitsbehörde durchgeführt werden, und wir sind daran gebunden, dass die Voraussetzungen dafür vorliegen. Und eine Schutzzone alleine macht noch nicht sicherer. Wir haben Schwerpunktaktionen, wir kontrollieren, wir schreiben Anzeigen. Das machen wir jetzt, das machen wir während einer Schutzzone. Die Erwartungshaltung der Bevölkerung, dass dann ständig zehn, 20 Polizisten rund um die Uhr im Volksgartenpark sind, würde mit einer Schutzzone nicht erfüllt werden.“