Um den Sendebetrieb und die mediale Versorgung sicherzustellen, sind erneut rund ein Dutzend Mitarbeiter – vom Moderator bis zum Techniker – isoliert in das ORF-Landesstudio Steiermark eingezogen. Hier finden Sie ihr Tagebuch.
10.04.2020 17.07
Ich hatte schon öfters die Gelegenheit, ein Schiff durch mehr – oder meist weniger – raue See zu führen. Vieles habe ich dabei gelernt, viel erlebt, viel erfahren. Dass ich jetzt plötzlich als Kapitän mit „meiner“ Mann- und Frauschaft auf dem großen Dampfer „MS ORF Landesstudio Steiermark“ sitze, das war eher weniger in meiner Lebensplanung vorgesehen, aber das geht doch vielen von uns so, dass die Planung mit der Realität zur Zeit nicht immer Schritt hält.
Wir haben unser Schiff jetzt also übernommen, die Mannschaft vor uns hat es seetauglich gemacht, hat es geschafft, aus dem großen Dampfer einen schlanken Segler zu machen, den man auch mit kleiner Mannschaft zum nächsten Hafen bringen kann. Unser Schiffsarzt hat uns die Reisetauglichkeit bescheinigt, die Kombüse funktioniert, das Wetter scheint zu stimmen, jetzt geht es daran, das Wichtigste weiter am Laufen zu erhalten: den Funkraum, unsere Studios. Denn deswegen sind wir hier an Bord gegangen: um weiterhin garantieren zu können, dass die Programme von ORF Steiermark und steiermark.orf.at wie gewohnt funktionieren und zu Ihnen nach Hause kommen.
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Es wird für uns alle ein spannender Törn werden, Sie sehen, ich will bei der Analogie zum Schiff bleiben. Unser Team hat wie auf hoher See keine Gelegenheit, schnell einmal das Schiff zu verlassen, abgesehen natürlich von Notfällen, aber sonst werden wir die nächsten 14 Tage miteinander verbringen. Wir werden die verschiedensten Aufgaben lösen, auch wenn sie zu unserer eigentlichen Arbeit artfremd sind. Ich habe zum Beispiel als Bildmeister keine Ahnung, was unsere Haustechnik so alles zu erledigen hat, aber gemeinsam mit unserem Team „draußen“ werden wir von „Osmoseanlage“ bis „Olivenöl“ – mehr dazu in Tag 9 oder „da muss man furchtbare Sachen schalten“ (3.4.2020) auch diese Dinge in den Griff bekommen.
Auch der eigentliche Sendebetrieb in Radio und Fernsehen stellt uns vor völlig neue Herausforderungen, das Zusammenspiel von „drinnen“ und „draußen“ verändert sich laufend, die Erfahrungen unserer Vorgängercrew machen sich da schon deutlich bemerkbar. Jetzt liegen zwei Wochen voller Programm vor uns – und hoffentlich auch vor Ihnen. Wir alle hoffen, dass es eine gute Reise wird und es in unserem nächsten Hafen vielleicht schon ein kleines bisschen ruhiger sein wird. Bis dahin, hoffentlich ohne Mast- und Kabelbruch!
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