Um den Sendebetrieb und die mediale Versorgung sicherzustellen, sind erneut rund ein Dutzend Mitarbeiter – vom Moderator bis zum Techniker – isoliert in das ORF-Landesstudio Steiermark eingezogen. Hier finden Sie ihr Tagebuch.
12.04.2020 17.00
12. April 2020, 17.00 Uhr
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Grundsätzlich ist die erste Zeit hier in unserer Funkhaus-WG bisher irrsinnig schnell vergangen. Schritt für Schritt gewöhnen wir uns an die neue Situation – es entsteht ein Plan, und das macht gleichzeitig zuversichtlich. Nach einem ersten vorsichtigen „Beschnuppern“ zwischen den Leuten – zuerst waren alle noch ein bisschen steif – ist dann gleich einmal sozusagen der Kippschalter gefallen, und die Stimmung ist lockerer geworden.
Meine Aufgabe hier ist es für das kulinarische Wohlergehen aller zu sorgen. Es gibt drei Mahlzeiten am Tag, und dabei muss man ganz schön flexibel sein, wie die ersten Tage gezeigt haben. Denn während der erste bereits um 5.00 Uhr morgens aufsteht, können diejenigen, die für die „Steiermark heute“-Sendung am Abend zuständig sind, noch ein bisschen länger im Bett bleiben. Und dann gibt es auch noch unsere Container-Landschaft draußen, für die auch ab und zu mitgekocht werden muss.
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Nachdem wir aber bestens ausgestattet sind, ist das alles kein Problem. Aber die ersten paar Tage hat es schon gebraucht, dass ich mir ein Gesamtbild machen konnte – wo etwa alle Sachen sind. Die wichtigsten Dinge sind einen Tag bevor wir eingezogen sind geliefert worden. Frischgemüse und Milchprodukte zum Beispiel. Und auch zusätzliche Tiefkühlkapazitäten wurden geschaffen. Verhungern werden wir hier also auf keinen Fall – denn es sind genügend Lebensmittel für zwei Wochen vorhanden – und sonst kann nachbestellt werden.
Am Ostersonntag darf natürlich auch eine gute Osterjause nicht fehlen: Geselchtes, Lendbratl, Osterkrainer, hartgekochte Eier, Osterbrot und Gemüse – uns fehlt es hier – trotz Isolation zur Außenwelt – an nichts. Und trotz der unterschiedlichen Arbeitszeiten haben wir es geschafft, die Osterjause gemeinsam zu verbringen. Man hat hier ein familiäres Empfinden, es nimmt jeder Rücksicht aufeinander, und da ist es auch schön, die Zeit miteinander zu verbringen.
Und für diejenigen, die schon genug von der Osterjause haben oder keine Ideen mehr haben, was man noch alles Zuhause kochen kann, hab’ ich ein saisonales Frühlingsrezept rausgesucht:
Bärlauchrisotto
2 Stk. Schalotten fein geschnitten in 20-25g Butter leicht glasig anschwitzen. Dann ca. 250g Rundkornreis dazugeben und eine fein gehackte Knoblauchzehe kurz mitanschwitzen.
Danach mit 1/8 Liter Weißwein ablöschen, wenn der Wein fast verdunstet ist, mit 3/4 Liter Gemüsefond oder Rindsuppe nach und nach auffüllen wobei man permanent das Risotto rühren muss (etwa 30 Minuten).
Anschließend fein gehackten Bärlauch (ca. 50g) beimengen und 30g Parmesan einrühren mit Salz und Pfeffer abschmecken, nach Belieben mit Parmesan bestreuen – MAHLZEIT!
Generell ist beim Kochen vor allem das Timing und die Qualität der Produkte wichtig, und an was die meisten nicht denken – man muss Kochen mögen, denn das wirkt sich hundertprozentig auf das Gericht aus. Alleinig das Nachkochen eines Rezeptes macht es noch nicht zu einem super Gericht – da gehört meiner Meinung nach Freude an der Sache dazu. Freude fürs Kochen, die man gerade in Zeiten wie diesen neu oder wiederentdecken kann.
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