Um den Sendebetrieb und die mediale Versorgung sicherzustellen, sind erneut rund ein Dutzend Mitarbeiter – vom Moderator bis zum Techniker – isoliert in das ORF-Landesstudio Steiermark eingezogen. Hier finden Sie ihr Tagebuch.
15.04.2020 16.35
Heute ist Tag sieben in der Funkhaus-WG. Halbzeit. Bevor ich einzog, dachte ich, dass die Zeit während der Quarantäne im Landesstudio schleppend vergehen wird, das Gegenteil trat ein. Es schlich sich schnell Routine in meinen neuen, ungewohnten Alltag ein. Anfangs war es befremdlich im Funkhaus zu schlafen, zu duschen und Zähne zu putzen. Dieses Gefühl verschwand genauso schnell wieder, wie es gekommen war. Mein Tag startet so zwischen 8.00-8.30 Uhr. Mit meiner Kollegin Lisa habe ich eine Sport-Workout-Kumpanin gefunden. Am Tag fünf quälte sie mich mit einem 30-minütigen HIIT Workout, umso mehr freute ich mich nach dem schweißtreibenden Training auf das Frühstück.
Da ich morgens auch warm esse, habe ich mir von zuhause Reismilch, Porridge und Bananen mitgenommen. Unser Koch Ronny, er erfüllt jeden Essenswunsch seiner KollegInnen, hat mir einmal über die Schultern gesehen, wie ich ihn zubereitete. An den darauffolgenden Tagen wusste er, wie es ging. Ich muss gestehen, sogar beim Bananen-Porridge schmeckt man seine hervorragenden Kochkünste. Einfach nur lecker, obwohl Ronny den Porridge überhaupt nicht riechen und schmecken kann, macht er ihn jeden Morgen für mich. Ein herzliches Dankeschön an dich, Ronny!
Nach der Stärkung geht es um 11.00 Uhr an die Arbeit. Meine Tätigkeiten im Haus reichen vom Schnitt über die Bildtechnik bis hin zur Abwicklung der „Steiermark heute“-Sendung. Die drei Arbeitsbereiche teile ich mit meinem Kollegen Martin, somit hat sich meine Arbeit bis heute abwechslungsreich gestaltet. Fad wird es einem hier drinnen nicht. Um 19.30 Uhr nach der Sendung endet mein Dienst. Der Magen knurrt, es ist Abendessenszeit. Treffpunkt für alle WG-Mitglieder in der Kantine.
Nachdem sich das köstliche Abendmahl langsam bei jedem gesetzt hat, sich jeder wieder bewegen und rühren mag, werden ein paar Runden Dart gespielt. In mir weckt das Dart-Spielen vergessene Erinnerungen an die Kindheit. Mein Bruder Christian, der acht Jahre älter ist als ich, besaß eine Dartscheibe. Ich wollte als Kind nie etwas verpassen. Ob er wollte oder nicht, spielte ich mit seinen Freunden und ihm des Öfteren Dart.
Lang ist es her, dass ich die Pfeile auf die Scheibe geworfen habe. Was man einmal gelernt hat, vergisst man nicht. Beim ersten Spiel lag ich weit zurück. Bei der zweiten Runde erwachte ich und schoss einmal grandiose 118 Punkte. Meine Glückssträhne hielt an. So setzte ich mich am Montagabend gegen meine sechs KollegInnen durch und gewann drei Mal in Folge das Spiel.
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Samstagabend hatten Lisa und ich die Idee, wir könnten mal die Tischtennis-Schläger schwingen. Wir konnten vier weitere Kollegen dafür motivieren. Im Keller hinter ein paar Türen versteckt sich der Fitnessraum. Wir spielten ein Tischtennis-Rundgangerl. Jeder schlug einmal auf dem Ball, musste auf die gegenüberliegende Seite rennen und wer einen Fehler machte, bekam einen Punkt Abzug. Es war ein lustiges Spiel. Um halb 11 Uhr ging es ab ins Bett. Fenster zu. Rollo runter. Klimaanlage aus. Licht aus.
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