Lipizzaner
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„9 Plätze – 9 Schätze“

Ein Paradies in der Weststeiermark

Laut einem Sprichwort liegt das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde. Das Glück der Pferde – zumindest das der Lipizzaner – liegt wohl in Piber: Denn hier erleben die Stars der Hofreitschule die schönsten Momente – von der Kindheit bis zur Pension.

Eingebettet in der weststeirischen Hügellandschaft und umgeben von grünen Almwiesen, neben einem historischen Schloss liegt das Zuhause der Lipizzaner.

Gästestimmen vermischen sich mit Hufgetrappel, die Vorfreude weicht Staunen: Weiße Pferde scheinen über die Übungsplätze zu fliegen. Weit über 50.000 Pferdebegeisterte aus unterschiedlichsten Nationen lockt das Lipizzaner-Gestüt Piber jährlich nach Köflach.

„Ein Fünf-Sterne-Hotel für Pferde“

Es ist eine ganz besondere Kinderstube: Noch lange bevor sie ihr weltberühmtes weißes Fell bekommen – denn das kann bis zu zehn Jahre dauern – machen entzückende graue, braune und schwarze Lipizzanerfohlen hier ihre ersten Schritte. Mit großen, neugierigen Augen heißen sie die Gäste bei Führungen willkommen. Oft schon wenige Tage nach ihrer Geburt versuchen sie bereits den edlen Trab oder Galopp ihrer Mutter nachzuahmen, mit der sie fast ihr ganzes erstes Lebensjahr verbringen werden.

Ein Paradies in der Weststeiermark

Laut einem Sprichwort liegt das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde. Das Glück der Pferde – zumindest das der Lipizzaner – liegt wohl in Piber: Denn hier erleben die Stars der Hofreitschule die schönsten Momente – von der Kindheit bis zur Pension.

40 bis 50 Fohlen werden jährlich von Ende Februar bis Mitte Mai in Piber geboren. Gestütsmeister Erwin Movia betont: „Wir haben ein Fünf-Sterne-Hotel für Pferde mit 24-Stunden-Betreuung durch 38 Mitarbeiter. Piber ist eine Oase für Pferdezucht" – mit langer Tradition: Erstmalig als Gestüt erwähnt wurde es 1798 als Ausbildungsstätte für Armee-Pferde.

Eleganz, Harmonie und Perfektion

Heute gilt es als Starschmiede für die Spanische Hofreitschule in Wien, die älteste Reitschule der Welt: Gemeinsam streben Pferd und Mensch nach Eleganz, Harmonie und Perfektion, verzaubern und verbinden damit Menschen weltweit. Und auch die Geschichte der Lipizzaner verbindet Kontinente mit europäischen wie afrikanischen Kapiteln: Vor mehr als 1.200 Jahren brachten die Mauren Berberpferde über Gibraltar nach Spanien. Jahrhunderte später holte Kaiser Ferdinand I. ihre edelsten Nachfahren von dort an den Wiener Hof.

Fotostrecke mit 16 Bildern

Das Lipizzaner-Gestüt in Piber
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Das Lipizzaner-Gestüt in Piber
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Lipizzaner-Gestüt Piber
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Lipizzaner-Gestüt Piber
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Das Lipizzaner-Gestüt in Piber
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Das Lipizzaner-Gestüt in Piber

Im heute slowenischen Lipica gründete Erzherzog Karl II. ein kaiserliches Hofgestüt, auf das sich auch der Name der Lipizzaner zurückführen lässt. 1920 wurde Piber dessen Nachfolger. 2016 wurde das Wissen um die Lipizzanerzucht durch die UNESCO zum nationalen, immateriellen Kulturerbe ernannt.

Ein brauner Glücksbringer

Die aktuelle Zucht geht auf sechs Hengst- und 17 Stutenfamilien aus dem 18. Jahrhundert zurück, die damals noch braun, getigert, gescheckt oder schwarz waren. Die weiße Farbe kam erst später auf und wurde schließlich zum Markenzeichen.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 26.9.2023

Immer wieder kommt es allerdings vor, dass ein Lipizzaner braun bleibt – in der Spanischen Hofreitschule lässt sich stets zumindest ein brauner Lipizzaner als Glücksbringer finden. Wer noch tiefer in die Geschichte der Pferde eintauchen will, kann dies im sogenannten Schüttkasten tun, einem denkmalgeschützten Gebäude, in dem früher Getreide eingelagert wurde und das heute als multimediales Museum dient.

Stallgeflüster mit den Stars

Zurück in die Ställe, wo die Stars der Spanischen Hofreitschule nicht nur ihre Kindheit und Urlaube verbringen: „Da ist ein Kreislauf entstanden: Die Pferde kommen hier zur Welt, und sie verbringen hier auch ihre Pension. Ich glaube, das ist weltweit einzigartig“, meint Gestütsleiter Movia: „Die Pferde fühlen sich wohl, die Menschen kommen runter – es ist ein Ruheort.“

Im Gestüt kann man den Tieren ganz nah kommen, darf vielleicht sogar eines mit einem Zuckerwürfel verwöhnen. Es gibt laut Movia aber auch genügend Platz, an dem die Pferde ganz ungestört sind: „Wir haben 150 Hektar große Almen dabei, wo sie sich wirklich austoben können.“ Das ist wichtig, damit die Lipizzaner im Gelände ihre Trittsicherheit entwickeln können.

Unabhängig vom Geschlecht gelangen alle Jungtiere zur Musterung, bei der eine Kommission Charakter, Verhalten und Aussehen beurteilt: Besonders erfolgreiche Stuten beginnen daraufhin ihre zweijährige Ausbildung unter dem Sattel, als Gespann- und Zuchtpferd in der Steiermark. Für Hengste geht es nach Wien, wo sie sechs bis acht Jahre lang trainiert werden, um ihr Publikum in der schönsten Reithalle der Welt zu begeistern.