Der Dom aus der Luft
Christian Brunnthaler
Christian Brunnthaler
„Österreich-Bild“

Der Grazer Dom in neuem Glanz

Sieben Jahre lang ist der Grazer Dom einer Generalsanierung unterzogen worden – nun erstrahlt er in neuem Glanz. Ein „Österreich-Bild“ am Sonntag die wechselhafte Geschichte der Ägydiuskirche und hat auch die Renovierungsarbeiten begleitet.

Der Dom, die „Kathedrale der Steiermark“, ist eines der kunsthistorisch bedeutsamsten Bauwerke der Landeshauptstadt und bildet gemeinsam mit dem kaiserlichen Mausoleum, der Burg und dem Priesterseminar die „Stadtkrone“ von Graz.

TV-Tipp:

„Der Grazer Dom in neuem Glanz“, ein „Österreich-Bild“ aus dem ORF Landesstudio Steiermark, zu sehen am Sonntag, 21. Jänner, um18.25 Uhr in ORF 2 – mehr dazu in tv.ORF.at

Der Film von Regisseur Günter Schilhan und Kameramann Erhard Seidl erzählt die wechselhafte Geschichte der Ägydiuskirche, stellt ihre Kunstschätze vor und gibt Einblick in die aufwendigen Renovierungsarbeiten, bei denen einige Überraschungen zu Tage traten.

4.000 Orgelpfeifen monatelang gestimmt

Mit der Weihe der Orgel im Rahmen eines Festgottesdienstes am 26. November 2023 gilt die umfangreichste Renovierung in der Geschichte des Grazer Doms als abgeschlossen. 2017 wurde mit Arbeiten im Außenbereich begonnen, von 2019 bis 2021 wurden das Langhaus, das Presbyterium und die Seitenkapellen restauriert.

Die Orgel des Doms
Christian Brunnthaler
4.000 Orgelpfeifen wurden restauriert und gestimmt

Danach wurde zwei Jahre lang an der Orgel gearbeitet: Um einen besseren Klang zu erzielen, wurden 1.000 Orgelpfeifen entfernt, alte Orgelpfeifen wurden restauriert oder durch neue ersetzt. Monatelang wurden die 4.000 verbleibenden Orgelpfeifen gestimmt.

Sämtliche Kunstwerke wurden restauriert. Im Zuge der Renovierungsarbeiten wurde auch der Altarraum neu gestaltet. 6,5 Millionen Euro wurden investiert, finanziert durch Bund, Land, Stadt, Diözese, Dompfarre und viele großzügige Spenderinnen und Spender.

Wechselhafte Geschichte dieser Kirche

Kaum eine Kirche in Österreich hat eine so wechselhafte Geschichte wie der Grazer Dom. Vor 850 Jahren wurde für diesen Standort erstmals eine Kirche urkundlich genannt, die dem Hl. Ägydius geweiht war – über diesen romanischen Vorgängerbau des heutigen Doms gibt es jedoch kaum historische Erkenntnisse. Im 15. Jahrhundert ließ der steirische Herzog und spätere römische Kaiser Friedrich III. an diesem Ort eine Hofkirche erbauen, die durch einen Übergang mit seiner neu errichteten Residenz, der Grazer Burg, verbunden war.

Seit 1786 wurde der heutige Dom zur Kathedrale

Im 16. Jahrhundert wurde die Ägydiuskirche den Jesuiten übergeben. In den 200 Jahren als Ordenskirche erhielt der gotische Bau seine prachtvolle barocke Innenausstattung. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens diente sie als Grazer Pfarrkirche. Im Zuge der josephinischen Reformen wurde 1786 der Bischofssitz von Seckau nach Graz verlegt – seither ist die Ägydiuskirche die Kathedrale der steirischen Diözese.

Filmteam begleitete die Arbeiten über mehrere Jahre

Die TV-Dokumentation zeigt erstmals anhand von Computeranimationen die Baugeschichte der heutigen Domkirche im Lauf der Jahrhunderte – die Animationen wurden auf Basis der jüngsten Bauforschungen über die Grazer Burg und den Dom erstellt.

Der Altar des Doms
Christian Brunnthaler
Das Innere des Doms erstrahlt in neuem Glanz

Eindrucksvolle Kameraaufnahmen zeigen den Dom mitsamt seinen Kunstschätzen, wie das größte Tafelbild Mitteleuropas oder das „Gottesplagenbild“ an der Außenmauer – beide aus dem 15. Jahrhundert. Das angrenzende kaiserliche Mausoleum, das Priesterseminar mit dem Diözesanmuseum und dem Diözesanarchiv sowie die Dommusik sind ebenfalls Themen des Filmes.

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Der Grazer Dom in neuem Glanz“ am Sonntag, dem 21. Jänner 2024, um 18.25 Uhr in ORF 2