„Naturwelten Steiermark“
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„Erlebnis Österreich“

Roseggers Waldheimat: Vom Almenland ins Joglland

In der nördlichen Oststeiermark erstreckt sich vom Almenland bis in das Joglland eine unverkennbar idyllische Landschaft – Roseggers Waldheimat. Ein „Erlebnis Österreich“ porträtiert am Samstag die beiden Regionen und ihre Menschen.

Inspiriert von der frommen Lebenskultur und der makellosen Schönheit hat schon der Schriftsteller und Dichter Peter Rosegger seine Heimat in seinen Werken verewigt: „Ich hob koa Land gfundn in der weiten Welt, das so schön und glücksselig wäre als meine raue Bergeshöh‘ zwischen Wäldern und Wiesen.“

Verbundenheit mit der Natur

Die Bäuerinnen und Bauern der Regionen leisten einen unbezahlbaren Dienst, um diesen einzigartigen Lebensraum zu erhalten. Die Bergdörfer im Almenland und im Joglland zeichnen sich durch ihre Schönheit aus, doch vielmehr noch faszinieren sie durch ihre Einzigartigkeit: Alte Bauernhäuser und ihre Bewohnerinnen und Bewohner, Dialekte und Bräuche sowie gelebte Traditionen, die es nirgendwo sonst gibt; Kulinarik, die seit Jahrhunderten denselben Rezepten folgt; Menschen, mit Grund und Boden seit Generationen verwurzelt – all das versteckt sich in diesen Dörfern.

TV-Tipp

„In Roseggers Waldheimat – Vom Almenland ins Joglland“ – ein „Erlebnis Österreich“ in Koproduktion mit dem ORF Steiermark, zu sehen am Samstag, 2. März, um 16.30 Uhr in ORF 2

Der steirische Filmregisseur Alfred Ninaus hat im Vorjahr das Almenland und das Joglland bereist und porträtiert in der TV-Doku die unterschiedlichen Bergdörfer sowie die dort heimischen Landwirtinnen und Landwirte. So beispielsweise die Familie Karelly: Nachdem im Jahr 2021 ein Feuer große Teile des jahrhundertealten Erbhofs zerstört hatte, gab der Glaube der Bauersfamilie Halt, immer wieder nach vorne zu schauen.

Aus Silber wurde Käse

Im Silberbergwerk von Arzberg lässt sich zwar kein Silber mehr finden, doch unter der Aufsicht von Alexander Luttenberger lagern hier ganz andere Schätze: Insgesamt reifen in den Stollen bis zu 80 Tonnen Käse pro Jahr.

Käsereimeister im Stollen des ehemaligen Silberbergwerks in Arzberg
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Darunter auch der des Bergbauern Christoph Leitner: Bereits in dritter Generation betreibt er die Landwirtschaft mit Milchviehhaltung in Fladnitz. Als Jüngster von sechs Söhnen hat er den Hof der Eltern mit Freude übernommen.

Die Milch für seinen Käse bekommt er von Hans Harrer – er betreibt mit seiner Frau eine Ziegenhaltung in unmittelbarer Nähe. Der Hof von Familie Harrer liegt auf 700 Meter Seehöhe in Hohenau bei Passail. Die Ziegenhaltung und Heumilchproduktion sind die beiden wichtigsten Standbeine für die Familie.

Ziegenbäuerin Elisabeth Harrer
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Neue Wege

Einen neuen Weg gehen die zwei Bergbauern Christoph Jantscher und Thomas Unterberger: Beide besitzen jeweils einen eigenen Hof, bewirtschaften diese aber gemeinsam im Rahmen einer Gesellschaft. Der Erfolg gibt ihnen recht: Am Anfang waren es noch 43 Milchkühe – mittlerweile ist ihre Herde bereits auf 74 Stück angewachsen.

Auf 1.120 Meter Seehöhe in der Gemeinde Ratten befindet sich der Hof von Familie Buchebner vulgo Schmalzgruber. Sie führen einen Vieh- und Forstbetrieb. Der Arbeitsalltag des Bauernpaares beginnt stets in aller Früh. Die beiden lernten sich bei gelebtem Brauchtum, auf dem sogenannten „Ledigenball“, kennen.

Bergbauernpaar Barbara und Josef Buchebner auf der Rattner Alm im Joglland
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In St. Kathrein am Hauenstein befindet sich ein verstecktes Juwel des Jogllands: die Pfarrkirche. Sie hat einen besonderen Stellenwert in den Erzählungen des steirischen Heimatdichters Peter Rosegger. So schreibt er: „Ich habe den Kölner und den Mailänder Dom gesehen und die Peterskirche in Rom, aber die süße Himmelsstimmung wie in dem weißen, lichten Kirchlein zu Kathrein am Hauenstein habe ich sonst nirgends gefunden.“

Tief mit der Heimat verwurzelt

Vis-à-vis von der Kirche – auf 870 Meter Seehöhe – befindet sich der Hof von Familie Schaberreiter. 2007 haben sie von Milchkuhhaltung auf Schafzucht umgestellt und beherbergen heute rund 120 Schafe.

Familie Schaberreiter aus St. Kathrein am Hauenstein: 2007 haben sie von Milchkuhhaltung auf Schafzucht umgestellt und beherbergen heute rund 120 Schafe.
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Für Regisseur Alfred Ninaus sind es vor allem die Bäuerinnen und Bauern der Regionen, die das Zusammenspiel zwischen Menschen, Tieren und Natur bewahren und dieses in Liedern, Geschichten und Gedichten weitergeben – so wie einst Peter Rosegger, dessen Poesie mit seiner Heimat verwurzelt ist.