Sendungshinweis:
„Guten Morgen, Steiermark“, 15.7.2020
Am 20. Juni dieses Jahres ging die geplante Reise in Lengdorf im Ennstal los. Franz Wieser und Josef Weinacht waren guter Dinge und voller Vorfreude: „Die Reisegeschwindigkeit wird circa 25 bis 27 Stundenkilometer sein; man hat eine wunderschöne Rundumsicht; man kann, wenn man so langsam fährt, fotografieren und es gibt ja so viele schöne kleine Ortschaften, wo wir durchfahren werden.“ – mehr dazu in Mit dem Oldtimer-Traktor nach Griechenland (15.6.2020).
Sieben Tage mit dem Traktor bis Dubrovnik
So führte die Route zunächst nach Kärnten, wo es bei Lavamünd über die Grenze nach Slowenien zu den Plitvicer-Seen ging, von dort aus weiter nach Zadar und Split in Kroatien. Probleme an den Grenzen gab es bis dahin keine, so dass Franz Wieser und Josef Weinacht sieben Tage später in Dubrovnik ankamen.
Von dort aus tuckerten die zwei Obersteirer mit ihren Traktoren weiter durch Albanien in Richtung griechische Grenze, bis die erste Hiobsnotschaft eintraf, „dass man da ein Formular ausfüllen muss – das kommt dann auf das Handy wieder zurück, da wüsste man an der Grenze, dass man durchreisen kann – aber da ist immer zurückgekommen: ‚Falsch ausgefüllt‘.“
Zwangsstopp vor griechischer Grenze
Nur rund 100 Kilometer vor der griechischen Grenze und 1.300 Kilometer von der Heimat im Ennstal entfernt, platzte der Traum der beiden Traktorenfreunde, und ein Unglück kommt bekanntlich selten allein: „Dann wollten wir vom Hafen Durres weg mit der Fähre zum Hafen Patras fahren, dann haben sie uns gesagt, die Fähre fährt schon zwei Tage nicht mehr. Und dann kam vom Außenministerium eine Reisewarnung – wir sollten Albanien verlassen und zwar so schnell wie möglich.“
Reisewarnung zwang zur Rückkehr
Doch „schnell“ ist mit zwei Oldtimer-Traktoren ein relativer Begriff – die Durchreise durch Montenegro war daher noch einmal besonders spannend: „An der Grenze wurde uns ein Zeitlimit gegeben, bis wann wir wieder die andere Grenze verlassen müssen. Bis wir das den Grenzbeamten erklären konnten, dass wir nur 28 bis 30 km/h fahren – dann haben sie eingelenkt und haben uns bis zum nächsten Tag Zeit gegeben, die Grenze zu erreichen.“
Ab Kroatien war es wieder eine gemütliche Heimreise – und am 10. Juli, also 30 Tage nach Start, waren Franz Wieser und Josef Weihnacht wieder zu Hause im Ennstal, allerdings in Quarantäne. Die Pläne für das Jahr 2021 sind jedenfalls bereits geschmiedet: „Es war schon hart, aber wenn wir gesund bleiben, werden wir das nächstes Jahr wahrscheinlich wiederholen.“