Jörg Leichtfried (SPÖ)
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Leichtfried fordert Österreich-Ticket

Der Klimaschutz entwickelt sich zum Wahlkampfthema Nummer eins – die SPÖ macht da keine Ausnahme: Am Freitag forderte der steirische SPÖ-Spitzenkandidat zur Nationalratswahl Jörg Leichtfried ein sogenanntes Österreich-Ticket für alle Öffis.

Anfang August werde die SPÖ in den Wahlkampf starten, sagte Leichtfried am Freitag bei einer Pressekonferenz beim Grazer Hauptbahnhof – um gleich darauf direkt in Wahlkampfmodus zu schalten.

Arbeit, Wohnen, Gesundheit – und Klimaschutz

So formulierte er die Ziele, „dass die erste sozialdemokratische Bundeskanzlerin Österreich regieren wird und dass es den Menschen in Österreich besser gehen wird“. Dann arbeitete Leichtfried die Forderungen in den SPÖ-Kernbereichen ab – zum Bereich Arbeit die Vier-Tage-Woche, zum Bereich Wohnen leistbare Mieten, zum Bereich Gesundheit eine staatliche Pflegegarantie und schließlich zum Bereich Klimaschutz, der auch im Mittelpunkt der Sommerkampagne der steirischen SPÖ steht – mehr dazu in SPÖ will Autofahrten für das Klima halbieren (9.7.2019).

Leichtfried schwebt da sozusagen die erwachsene Variante des von ihm schon vor zwei Jahren geforderten Jugendtickets vor: „Wir wollen mehr Menschen von der Straße auf die Schiene, vom Flugzeug auf die Schiene bringen. Deshalb verlangen wir – und werden wir, wenn wir die Mehrheit haben, einführen – ein Österreich-Ticket, das es mit einer Jahreskarte ermöglicht, alle öffentlichen Verkehrsmittel in Österreich zu verwenden.“

Der Preis wird noch sondiert

Technisch sei die Abrechnung über die Grenzen verschiedener Verkehrsverbunde mittlerweile möglich, preislich sei man noch in der Sondierungsphase, so Leichtfried: „Es muss eine Kombination sein aus öffentlicher und privater Finanzierung, wobei ich dafür bin, den privaten Teil sehr klein zu halten. Klimaschutz ist eine öffentliche Herausforderung, wo auch finanziert werden muss, und am Ende rentiert sich das ja auch alles.“

„Die anderen werden ein bisschen nervös“

Ob das auch für den Wahlkampf und die Wahl gilt? „Wir sind jetzt – oder wir kommen jetzt – in Schwung. Die anderen werden ein bisschen nervös, der Lack ist ein bisschen ab bei ehemaligen Superstars, und das ist gut so“, so Leichtfried, ehe er in den Zug zum nächsten Termin stieg, denn in Vorwahlkampf- und Wahlkampfzeiten wollen SPÖ-Politiker möglichst CO2-unabhängig fahren.

Unterstützung von der KPÖ

Unterstützung für die Forderung nach einem Österreichticket bekommt Leichtfried von der KPÖ: Die Grazer Verkehrsstadträtin Elke Kahr weist aber darauf hin, dass diese günstige österreichweite Jahresnetzkarte in allen bundesweiten Wahlkämpfen der letzten zehn Jahre ein Thema war, bisher aber nie verwirklicht wurde. In Graz habe die Einführung einer verbilligten Jahreskarte jedenfalls dazu geführt, dass die Öffis besser angenommen werden, so Kahr.