Unfallstelle
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Chronik

Zugunglück in Graz: Autolenker tot

Ein Todesopfer hat am Dienstag ein schwerer Zugunfall in Graz-Straßgang gefordert: Auf einem unbeschrankten Bahnübergang in der Hafnerstraße kollidierte ein Auto mit einem Zug der Graz-Köflacher-Bahn. Der Pkw wurde rund 80 Meter mitgeschleift.

Unfallwrack
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Noch im Wrack erlag der Mann seinen schweren Verletzungen

Der Autolenker – ein 35-jähriger Familienvater aus Voitsberg – erlag noch im Autowrack seinen schweren Verletzungen. Der Unfall geschah am Dienstag gegen 16.00 Uhr: Auf einem unbeschrankten, nur mit Lichtzeichen geregelten Bahnübergang in der Hafnerstraße im Bezirk Straßgang soll der Weststeirer einen herannahenden Zug der GKB übersehen haben; aus bislang ungeklärter Ursache setzte der Mann trotz Rotlichts zum Überqueren des Bahnübergangs an.

Rund 80 Meter mitgeschleift

Es kam zum Zusammenstoß, der Pkw wurde von dem Zug rund 80 Meter mitgeschleift. Der Autolenker erlitt dabei tödliche Verletzungen; die zwischen 50 und 60 Insassen des Zuges blieben unverletzt. Die Berufsfeuerwehr stand mit vier Fahrzeugen und 18 Helfern im Einsatz, um die Unfallstelle abzusichern und den Toten zu bergen.

Unfallstelle
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Die Polizei bittet Zeugen des Unfalls sich bei der Verkehrsinspektion 1 unter der Telefonnummer 059133/65/4110 zu melden.

Die Sicherheit der GKB-Bahnübergänge in Graz ist seit einem Jahr zuerst Gegenstand von Debatten und schließlich von konkreten Überlegungen geworden. Auslöser ist ein Unfall am 18. September 2018 an einem Bahnübergang in Graz-Wetzelsdorf: Damals prallte ein Linienbus der Holding Graz gegen eine Zuggarnitur, die Buslenkerin kam ums Leben. Man berief eine Expertengruppe ein.

Vor einem Monat, im August, legte sie einen ersten Zwischenbericht vor – mit folgender Absichtserklärung: Alle zwölf GKB-Eisenbahnkreuzungen in Graz – sie sind entweder durch Lichtzeichen oder Schranken gesichert – sollen verschwinden und durch Unterführungen ersetzt werden. Das mehrstellige Millionenprojekt werden sich Stadt, Land und GKB teilen – ein Kostenplan solle bis Herbst vorliegen, heißt es. Geplant sind vorerst fünf Unterführungen – drei bis zum Jahr 2025, zwei weitere bis 2030.

Tragischer Unfall zuletzt im Juli

Erst Anfang Juli sind bei einer Kollision zwischen einem Pkw und einem Zug bei einem mit Lichtzeichen geregelten Bahnübergang in Neudorf bei Wildon im Bezirk Leibnitz ein 32-Jähriger und eine 29-Jährige ums Leben gekommen. Sie dürften damals trotz der roten Ampellichter auf die Gleise gefahren sein. Der Wagen wurde rund 100 Meter vom Güterzug mitgeschleift.