Auf dem Bildschirm sind Programmiercodes in den Ziffern 0 und 1 abgebildet. Jemand arbeitet daran.
APA/dpa/Oliver Berg
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Wirtschaft

Cyberangriff auf AHT Rottenmann

Ein Cyberangriff auf den steirischen Kühlspezialisten AHT in Rottenmann hat für mehrere Tage die gesamte digitale Kommunikation des Unternehmens lahm gelegt. Die Verursacher sind unbekannt. Liefertermine können dennoch gehalten werden.

Der steirische Kühlspezialist AHT in Rottenmann, Tochterunternehmen der japanischen Daikin, ist Ziel eines Cyberangriffs geworden: Seit Samstag war der Betrieb mit seinen knapp 1.000 Mitarbeitern nicht per E-Mail erreichbar. Eine Schadsoftware griff Server und Programme an, bestätigte am Mittwoch die steirische Polizei. Die Erreichbarkeit auf allen Kanälen konnte inzwischen wieder hergestellt werden, heißt es von AHT selbst.

Liefertermine können gehalten werden

Signifikante Auswirkungen seien durch rasches Handeln zwar vermieden worden und der Standort könne auch alle Liefertermine einhalten, aber an der kompletten Reparatur wird seit Tagen gearbeitet. Sensible Daten seien gesichert worden. Der Urheber des Angriffs ist bisher nicht bekannt. Die steirische Polizei hat die Ermittlungen den Experten im Bundeskriminalamt in Wien übergeben.

"Wir werden nun noch verstärkter Maßnahmen auf Sicherheits- und Kommunikationsebene setzen, um Ereignissen dieser Art auch zukünftig bestmöglich entgegenzuwirken.“ so CEO Martin Krutz.

AHT Cooling wurde im November 2018 von der europäischen Private Equity-Gesellschaft Bridgepoint an Daikin Europe verkauft. Das Transaktionsvolumen betrug laut damaligen Angaben rund 881 Mio. Euro.

Wirtschaftliche Sicherheit gefährdet

Erst am Dienstag fand in Fürstenfeld eine Sicherheitskonferenz zum Thema Cyber-Kriminalität statt – mehr dazu in Konferenz zu Cyber-Sicherheit in Fürstenfeld . Dort erklärte Oberst Walter Unger vom Abwehramt, dass auch kleine Gruppen großen Schaden anrichten können. Das Thema Cyber-Sicherheit sei nicht nur ein strategisches, sondern auch ein neu aufgekommenes wirtschaftliches. Der Versicherer Lloyd’s sehe Cyberrisiken als größte Gefahr neben operationellen Risiken von Unternehmen.