Eine Frau lässt sich gegen Grippe impfen.
APA/dpa/Fredrik von Erichsen
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Gesundheit

Engpass bei Grippeimpfstoff

Seit Anfang Oktober kann man sich in der Steiermark gegen die echte Grippe impfen lassen – der Impfstoff, den die Stadt Graz und das Land Steiermark im Rahmen der Grippeimpfaktion günstiger abgeben,, ist nun aber schon vorzeitig ausgegangen.

11.000 Einzeldosen der Grippeschutzimpfung hätten die Stadt Graz und das Land Steiemark im Rahmen ihrer Impfaktion für heuer bestellt – der Andrang in den ersten Wochen sei aber unerwartet groß gewesen, sagt Eva Winter, Leiterin des Gesundheitsamtes der Stadt Graz.

Im Vorjahr lag die Durchimpfungsrate nur bei sechs Prozent – mehr dazu in Tiefststand bei Grippeimpfungen (7.10.2019). Daher sei die gleiche Impfstoffmenge, die auch voriges Jahr verimpft wurde, heuer schon in kürzerer Zeit aufgebraucht gewesen. Derzeit gebe es keinen Impfstoff zu vergünstigten Bedingungen mehr.

Impfstoff zum Normalpreis noch erhältlich

Im Rahmen der Aktion habe man die Impfung vergünstigt um elf bzw.zwölf Euro bekommen, so Eva Winter. Zusätzliche Impfdosen könne man im Rahmen der Aktion nun nicht mehr bestellen, das sei ein langfristiger Prozess. Wer sich noch impfen lassen möchte, kann sich um rund 17 Euro selbst einen Impfstoff in der Apotheke kaufen und sich dann beim Hausarzt impfen lassen, hier kann noch ein Impfhonorar dazukommen. In den Apotheken und auch bei den Großhändlern sei derzeit noch genügend Impfstoff vorhanden, sagt Apothekerkammerpräsident Gerhard Kobinger – erfahrungsgemäß gehe er gegen Jahresende aus.

Bevölkerung nimmt Grippe zunehmend ernst

Dass sich heuer mehr Menschen eine Grippeschutzimpfung geholt haben, erklärt sich Eva Winter vom Grazer Gesundheitsamt damit, dass das Impfen etwas mehr ins Bewusststein der Menschen gerückt sei – mehr dazu in Influenza: Experten warnen vor Unterschätzung (15.11.2019). Die Akzeptanz für die Impfstoffe sei größer geworden und vor allem auch das Bewusstsein, dass eine Grippeerkrankung keine einfache Erkältung sei, sondern eine ernsthafte Erkrankung darstelle; zudem decke der angebotene Vierfachimpfstoff die Virusstämme gut ab und sei – geht man den Rückmeldungen aus – gut verträglich, so Winter.

Die Grippewelle kommt erfahrungsgemäß nach dem Jahreswechsel. Experten raten vor allem chronisch Kranken, älteren Menschen sowie Pflegepersonal zur Impfung.