Skifahrer auf der Skipiste
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Gesundheit

Pistenunfälle: Studie zu Ursachen angelaufen

Mehr als die Hälfte aller Skiunfälle passiert um die Mittagzeit. Eine aktuelle Studie der steirischen Pistengütesiegelkomission soll zeigen, welche Ursachen das hat. Danach soll eine Aufklärungskampagne dazu beitragen, dass sich weniger Menschen auf steirischen Pisten verletzen.

Jeden Winter verletzen sich mehr als 4.400 Skifahrer auf steirischen Skipisten zum Teil schwer. Folgen sind oft langwierig und teuer – mehr dazu in Extrem hohe Folgekosten durch Skiunfälle (09.01.2020).

Der Großteil der Unfälle sind Stürze. Nur etwa jedem zehnte Unfall geht eine Kollision auf der Piste voraus. Acht von zehn Verunfallte sind über 15 Jahre alt. Was dabei auffällt: mehr als die Hälfte der Unfälle ereignet sich nicht wie angenommen am späten Nachmittag, sondern zwischen elf und 14:00 Uhr. Das geht aus früheren Studien hervor, sagt Kinderchirurg Christoph Castellani, vom Verein „Große schützen Kleine“.

Liftkarten sollen nützliche Daten liefern

Gemeinsam mit der steirischen Pistengütesiegelkommission sollen die Ursachen jetzt erforscht werden. Castellani: „Wie lange ist der Skifahrer vorher auf der Piste gewesen und wie hat er sich vorher auf der Piste verhalten. Ist er sehr viele Höhenmeter gefahren, viel Lift gefahren oder ist der Unfall gleich nach dem Skibeginn passiert.“

Die Studie läuft gemeinsam mit dem Skigebiet Stuhleck bis Ende der Skisaison. Die Daten sollen durch die gezielte Auswertung der Liftkarten generiert werden. Erhoben werden soll dadurch auch, wie oft und wie lange Skifahrer pausieren.

Risiko künftig minimieren

Die Studienautoren erhoffen sich durch dieses Wissen gezielte Maßnahmen setzen zu können, so Castellani: „Wir wissen bis jetzt aus der medizinischen Literatur überhaupt nichts zu diesem Thema. Wir sind die ersten, die sich das anschauen, aber sollte sich da eine Struktur erkennen lassen, angenommen die Hauptunfalluhrzeit liegt zwei Stunden nach dem Skibeginn, dann könnte man die Skifahrer darauf hinweisen, dass da rechtzeitig Pausen eingelegt werden um das Unfallrisiko zu minimieren“

Bewusstseinsbildung zeige Wirkung

In diesem Fall würde die Pistengütesiegelkomission gemeinsam mit Große Schützen Kleine vor der nächsten Saison eine entsprechende Kampagne starten. Dass Bewusstseinsbildung und Präventionsarbeit wirken, zeige sich am Beispiel Helm. 2008 trug laut Studie nur etwa jeder fünfte Skifahrer einen Helm, heute begegne man auf den heimischen Skipisten kaum noch Wintersportlern, die ihren Kopf nicht schützen würden.