LKH Graz – Kinderklinik
APA/Markus Leodolter
APA/Markus Leodolter
Gesundheit

Grippewelle: Grazer Kinderklinik ist voll

Mehr als 70 an Influenza erkrankte Kinder und Jugendliche sind in den vergangenen zwei Wochen an der Grazer Kinderklinik stationär aufgenommen worden. Auch die Ambulanzen sind derzeit mit Grippepatienten voll.

Die Grippewelle hat die Steiermark voll erfasst – das beweist auch der Blick in die Ambulanz bzw. auf die Stationen der Kinderklinik im LKH Graz: Mehr als 200 Kinder und Jugendliche werden derzeit pro Tag in der Notambulanz versorgt, 108 Patienten wurden in der heurigen Saison bereits mit einer diagnostizierten Influenzainfektion stationär aufgenommen – 20 Prozent davon waren Säuglinge, 50 Prozent Kinder bis sechs Jahre.

Wartezeiten trotz verstärkter Teams

Aufgrund des Ansturms verstärkte die Klinik die Ärzte- und Pflegeteams, sagt Klinikchef Ernst Eber. Um die Qualität der Betreuung zu gewährleisten, könne es jedoch trotz verstärkter Crew – selbst in den Nachtstunden – zu Wartezeiten kommen.

Nicht zu unterschätzen

Influenza ruft oft schwerwiegende Folgen wie beispielsweise eine Lungenentzündung hervor, und die Infektion kann sogar tödlich enden: Vergangenes Jahr starben in Österreich fünf Kinder mit einer Influenzainfektion. Deshalb raten Experten auch zur Impfung, für die es heuer noch nicht zu spät sei, so Eber, denn der heurige Impfstoff schütze zu über 80 Prozent vor der Infektion; erkrankt man trotzdem, so sei der Krankheitsverlauf gemildert – mehr dazu in Tiefststand bei Grippeimpfungen (6.10.2019).

Die Influenza werde nach wie vor oft mit dem grippalen Infekt verwechselt, sagt der Infektiologe der Kinderklinik, Werner Zenz. Am grippalen Infekt könne man trotz Grippeimpfung erkranken, da er von einem anderen Virus hervorgerufen wird – viele Eltern nehmen daher an, die Impfung hätte nicht gewirkt, so Zenz – mehr dazu in Influenza: Experten warnen vor Unterschätzung (14.11.2019).