Veitsch-Radex RHI Werk Trieben
ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

RHI: Lösung für Standort Trieben gesucht

Nach der Ankündigung von RHI Magnesita, einen Großteil der Mitarbeiter am Standort Trieben abbauen zu wollen, wurde für die Betroffenen nun ein Sozialplan ausgehandelt. Bezüglich der Nachnutzung des Standorts selbst werden noch Lösungen gesucht.

Vor wenigen Wochen erst hatte die RHI Magnesita angekündigt, bis Juli 100 der aktuell 120 Mitarbeiter am Produktionsstandort im obersteirischen Trieben abzubauen – mehr dazu in RHI baut in Trieben weitere 100 Stellen ab (6.2.2020).

Arbeitsplatzwechsel nicht angenommen

Den betroffenen Mitarbeitern wurde daraufhin angeboten, an einen anderen steirischen Standort zu wechseln – etwa nach Breitenau, Veitsch oder Leoben. Die Orte sind in etwa 40 Minuten vom jetzigen Standort entfernt, nach Auskunft des Unternehmens habe aber keiner dieses Angebot angenommen.

Triebens Bürgermeister Helmut Schöttl (SPÖ) schildert: „Einige Fachkräfte finden in der näheren Umgebung sofort Arbeit, die anderen – da gibt es auch persönliche Schicksale, die hier ihr Eigenheim errichtet haben – für die ist es schwierig von einem Standort zu einem anderen zu wechseln. Das Wesentliche für mich war die soziale Absicherung der Betroffenen. Es soll ein Paket geschnürt werden.“

Ein Sozialplan wird also geschnürt, bestätigt auch AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe: „Wir erheben zur Zeit Qualifikation, Altersstruktur – also Kenndaten der Betroffenen. Und unsere Hoffnung ist, dass es im Rahmen dieser Sozialplanverhandlungen auch eine Unternehmensstiftung gibt, die den betroffenen Menschen helfen soll, dass sie sich umschulen, sich neu am Arbeitsmarkt orientieren können.“

Neuorientierung auch für Gemeinde nötig

Neuorientierung braucht es auch für die Gemeinde, auch wenn der Bürgermeister sagt: „In erster Linie sind die betroffenen Menschen im Vordergrund und in zweiter Linie erst der Verlust der Steuereinnahmen für die Stadtgemeinde“, hat es bereits erste Gespräche über eine mögliche Nachnutzung der Infrastruktur und des Triebener Standorts, der bisher der Stein- und Rohstoffproduktion diente, gegeben.

Erste Unternehmen hätten bereits Interesse bekundet, so Schöttl: „Hier gilt es an einem Strang zu ziehen, ich habe schon Kontakt gehabt mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Das Unternehmen wird mit der Industriellenvereinigung Kontakt aufnehmen, dass wir offensiv auf die Unternehmen zugehen. Es sind fünf interessierte Unternehmen. Könnte sein, dass die bestehende Infrastruktur und die Grundflächen der RHI genutzt werden, und selbstverständlichen haben wir auch im Gemeindegebiet Gewerbe- und Industrieflächen für Unternehmen, die neu beginnen wollen.“

Vereine werden noch bis Ende 2020 weiterfinanziert

Die lokalen Vereine, die bisher von RHI Magnesita gesponsert wurden, sollen noch für das restliche Jahr 2020 weiterfinanziert werden. Danach müsse man über weitere Zahlungen verhandeln, hieß es von einer Unternehmenssprecherin.