Eine „Zimmer Frei“- Fahne
APA/BARBARA GINDL
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Tourismus

CoV: Tourismus spürt erste Auswirkungen

Das Coronavirus hat bereits Auswirkungen auf den Tourismus in der Steiermark – es gibt Stornos. Während einige Touristiker kalmieren, sind andere weniger optimistisch und befürchten massive Auswirkungen auf Gästezahlen und auch Jobs.

Die Reisebranche spürt die Ausbreitung des Coronavirus mittlerweile deutlich: Gästezahlen gehen zurück, Reisen werden verschoben. Die AUA schickt Personal nach Hause, die Wirtschaftskammer (WKÖ) trifft Vorbereitungen für Kurzarbeit. Die Reisewirtschaft ist damit nicht glücklich: Man beobachte zwar „Zurückhaltung“, aber noch keine dramatischen Einbrüche – mehr dazu in Zittern in der Reisebranche (news.ORF.at).

Auch Hotelier Helmut Marko, der in Graz vier Hotels betreibt, spricht von einer wirtschaftlich ernsten Situation für den Tourismus: „Wir haben bereits massive Stornierungen bekommen, vor allem von Firmen, die mit China zu tun haben, oder wo Leute aus China gekommen wären, aber auch aus dem oberitalienischen Raum, der mit der steirischen Wirtschaft eng verbunden ist“.

„Völlig unvorbereitet“

Diese Auswirkungen würden „völlig unvorbereitet treffen“, so Marko, „und ich glaube, dass das heurige Jahr massiv leiden wird unter dem Coronavirus“. Marko hat bereits neue Strategien für seine Hotels ausgearbeitet: „Derzeit sind wir noch guten Mutes, dass wir das ohne Stellenabbau schaffen.“ Helmut Marko, der auch den österreichischen Formel-1-Stall Red Bull betreut, ist nach wie vor zuversichtlich, dass die Formel 1 Anfang Juli in Österreich fahren kann.

Unsichere Lage

Bleiben die Virus-Krisenherde in China und Italien, dann glaubt auch Graz-Tourismus-Chef Dieter Hardt-Stremayr, dass auf die steirische Landeshauptstadt touristisch keine größeren Probleme zukommen werden, allerdings könne sich das derzeit minütlich ändern.

„Der Monat Februar zählt generell nicht zu einem reiseintensiven Monat. Wir haben rund 400 Ankünfte aus China und rund 700 bis 800 Ankünfte aus Italien im Monat – also, das sind relativ geringe Zahlen. Daher sind die Rückgänge, die wir hier zu befürchten hätten, relativ gering. Wenn wir in die Rolle Italiens schlüpfen müssten als Gesamtösterreich, dann wird es langsam ungemütlich“, so Hardt-Stremayr.

Buchungsverhalten der Steirer recht stabil

Relativ optimistisch ist der Fachgruppenobmann der steirischen Reisebüros, Michael Schlögl, was das Reiseverhalten der Steirerinnen und Steirer anbelangt – das Buchungsverhalten sei nach wie vor gut, sagte er: „Wir gehen davon aus, dass sich die Lage nicht sehr massiv auswirken wird. Wir rechnen sehr wohl mit leichten Rückgängen, aber die Buchungen sind derzeit auf einem relativ hohen Niveau.“

Atemschutzmasken ausverkauft

Weltweit steigt die Zahl der Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, stark an und damit häufen sich auch die Fragen zu dem Virus. In der Steiermark gibt es bislang noch keinen bestätigten Fall, die Verunsicherung in der Bevölkerung ist aber dennoch groß, wie allein der aktuelle Run auf Atemschutzmasken zeigt – mehr dazu in Coronavirus: Atemschutzmasken ausverkauft.