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APA/dpa/Carsten Rehder
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Wirtschaft

CoV: Erste Auswirkungen auf Arbeitsmarkt

Mit Ende Februar waren knapp 41.000 Steirer arbeitslos, um 1,3 Prozent mehr als im Februar des Vorjahres. Laut Arbeitsmarktservice (AMS) sind bereits erste Auswirkungen des Coronavirus auf den heimischen Arbeitsmarkt spürbar.

Österreichweit sank im Februar die Zahl der Arbeitslosen: Im Vergleich zum Vorjahr ging sie um 2,7 Prozent bzw. 9.413 Personen zurück – mehr dazu in Mildes Wetter senkt Arbeitslosigkeit (news.ORF.at).

Starke Anstiege in Industriegebieten

Anders die Situation in der Steiermark: Hier waren Ende Februar beim AMS genau 40.914 Personen als arbeitslos vorgemerkt, um 540 Personen mehr als ein Jahr zuvor, ein Plus von 1,3 Prozent (ohne Schulungsteilnehmer). Was aber genau passiert, zeigt der Blick auf die Branchen und in die Regionen: Die stärksten Anstiege bei den Arbeitslosen gibt es nämlich in den steirischen Industrie- und Produktionsgebieten – plus 11,6 Prozent in Bruck, plus 6,9 Prozent in Mürzzuschlag, ein deutlichen Plus auch in Leoben, Liezen, Graz und Voitsberg.

Mit einem Plus von 5,2 Prozent besonders hoch ist der Anstieg bei den 20- bis 25-Jährigen – für den steirischen AMS-Chef Karlheinz Snobe ein Warnsignal: „Wenn die Wirtschaft junge Arbeitskräfte verstärkt freisetzt, heißt das nichts Gutes, da müssen wir aufpassen, und wir sehen ja schon die Zeichen, dass es am Arbeitsmarkt etwas dunkler wird.“

„Corona-Auswirkungen noch gar nicht absehbar“

Auch die ersten Vorzeichen für eine Schwächung des Arbeitsmarkts durch das Coronavirus seien spürbar: Der Abbau von Leasingkräften vor allem in der Automobilindustrie, die ja viele Elektro- und Elektronikteile aus Asien bezieht, stünde, so Snobe, mit dem Virus in Zusammenhang: „Das sind Corona-Vorzeichen, allerdings hervorgerufen durch die Probleme in China. Es kommt jetzt Italien unter Umständen dazu, ein wichtiger Handelspartner der Steiermark, auch hier muss man mit Auswirkungen rechnen, und es ist gar nicht absehbar, wenn diese Welle in ganz Europa wirksam wird, was das für den Arbeitsmarkt bedeutet.“

Noch keine Krise

Derzeit werde die Lage zwar schwieriger, es gäbe am Arbeitsmarkt aber noch keine Krise, so Snobe weiter: Bislang habe außer der voestalpine in Kindberg – mehr dazu in Voestalpine plant Kurzarbeit in Kindberg (7.2.2020) – auch kein weiteres Unternehmen Kurzarbeit angemeldet. Zudem gäbe es Branchen, in denen es gut laufe, etwa in der Baubranche und im Tourismus, doch die Unsicherheitsei auch dort spürbar; es gäbe viele Jobzusagen, aber erst in zwei bis drei Monaten.