Die Zahl der Nebenwohnsitze in der Steiermark, vor allem in Fremdenverkehrsregionen wie dem Ennstal, steigt an, weshalb man schon seit längerem auf der Suche nach Lösungen ist – mehr dazu in Landtag prüft Reduktion der Zweitwohnsitze (4.2.2020). Vor allem die Einheimischen in den betroffenen Regionen sorgen sich, dass durch die steigende Zahl der Zweitwohnsitze auch die Preise für den Wohnraum steigen.
Maßnahmenbündel soll Lösung bringen
Seit vergangenen Sommer laufen im Hintergrund deshalb bereits Gespräche zwischen Vertretern der Region und des steirischen Gemeindebundes, bei denen die Bedürfnisse der betroffenen Gemeinden sowie die Möglichkeiten der Änderung in der Gesetzgebung diskutiert wurden. Nach Vorliegen der ersten Ergebnisse dieser Gespräche wurde von der ÖVP in Absprache mit dem Koalitionspartner SPÖ nun ein ganzes Bündel an Lösungsvorschlägen präsentiert, die am 11. März in den Gemeindeausschuss des Landtags eingebracht werden sollen.
Einigung auf prozentuelle Obergrenze
Demnach haben sich der Obmann der Tourismusregion Schladming-Dachstein Siegfried Keinprecht, der Hauser Bürgermeister Gerhard Schütter und der Präsident des steirischen Gemeindebundes Erwin Dirnberger unter anderem auf eine prozentuelle Obergrenze an Nebenwohnsitzen geeinigt. Diese Obergrenze soll in der Flächenwidmung festgeschrieben werden. Außerdem sollen Gemeinden Flächen definieren können, die nur für Hauptsitze genutzt werden dürfen.
Darüber hinaus sollen Gemeinden die Möglichkeit erhalten, die Abgabe für Zweitwohnsitze anzupassen. Diese Anpassung soll nach Größe der Liegenschaft oder Wohnung bemessen werden. Damit soll der Nebenwohnsitz der Gemeinde zumindest gleich viel oder eher mehr einbringen als ein Hauptwohnsitz. Diese Mehreinnahmen sollen dem sozialen Wohnbau für Einheimische gewidmet werden.