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Mathis Fotografie
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Coronavirus

Hamsterkäufe in steirischen Supermärkten

Laut Angaben der Bundesregierung bleiben alle Lebensmittelgeschäfte geöffnet – trotzdem setzten am Freitag steiermarkweit Hamsterkäufe ein. Die Lebensmittelketten beruhigen aber: es werde ausreichend nachgeliefert.

Vor zahlreichen steirischen Supermärkten war schon Freitagfrüh zu sehen, dass nun Hamsterkäufe getätigt werden – allein die Parkplatzsuche gestaltete sich schwierig, teilweise parkten Autos auch an Straßenrändern, weil Parkplätze besetzt waren.

Geschäfte auch weiterhin geöffnet

In den Geschäften wurden die Regale regelrecht geleert – vor allem Hygieneartikel wie Klopapier und Lebensmittel wie Nudeln, Mehl und länger Haltbares werden gekauft. Die Bundesregierung versicherte am Freitag nochmals, dass es keine Ausgangssperren geben werde und alle Lebensmittelgeschäfte auch weiterhin geöffnet bleiben – Hamsterkäufe seien daher nicht notwendig.

Kaufverhalten hat sich geändert

Spar-Geschäftsführer Christoph Holzer schildert die Situation in den Supermärkten: „Natürlich merken wir seit einigen Tagen, dass sich Menschen mit Produkten eindecken. Es ist uns in den letzten Tagen aber auch immer gelungen, diese Nachfüllung der Geschäfte schnell sicherzustellen.“

Auf dieses ungewohnte Kaufverhalten sei man bei Spar gut vorbereitet, beruhigt Holzer: „Wir haben in unseren Großhandelshäusern mehr an Ware angelegt. Wir haben mit unseren Lieferanten gesprochen, auch da läuft die Nachlieferung sehr gut. Wir können die Nahversorgung sicherstellen.“

REWE: Grundversorgung gewährleistet

Auch bei der REWE-Gruppe (Billa, Merkur, Penny) wies man in der vergangenen Woche die Filialen an, erweiterte Vorräte einzulagern. Ein REWE-Sprecher bestätigte, dass man ganz grundsätzlich nicht nur die Zentrallager, sondern auch die Lager in den Filialen, „wenn räumlich möglich“, mit Produkten des täglichen Bedarfs bestücke.

Die Lebensmittelhändler betonen, dass die Versorgungssicherheit nicht gefährdet sei. Es könne zwar in den nächsten Wochen sein, dass einzelne Produkte eines Lieferanten oder eine Marke nicht erhältlich sind – ganze Produktgruppen betreffe das aber nicht, die Grundversorgung sei gewährleistet.

Spar: Alle Filialen bleiben offen

Auch die Lebensmittelkette Spar widersprach auf Facebook und WhatsApp zirkulierenden Falschmeldungen zu möglichen Supermarktschließungen. „Wir werden selbstverständlich geöffnet halten und das auch nächste Woche“, so Spar-Sprecherin Nicole Berkmann zur APA.

Die Lebensmittelkette will auch die Öffnungszeiten der Filialen nicht verkürzen. „Wir bitten die Kunden, ruhig und besonnen einkaufen zu gehen. Wir werden die Versorgung auch in Zukunft sicherstellen. Das ist unsere Aufgabe, wir können das“, sagte Berkmann – mehr dazu in Lager trotz Hamsterkäufen voll (news.ORF.at).

Nehammer warnt vor „Fake News“

Für Verunsicherung hatten zuletzt auch im Internet und auf Messenger-Diensten kursierende „Fake News“ gesorgt. So hatten am Donnerstag etwa Gerüchte über angeblich bevorstehende völlige oder nächtliche Ausgangssperren oder Quarantänezonen auf Facebook, Twitter etc. die Runde gemacht – von denen angeblich bekannte Polizisten erzählt hätten; auch von Blockabfertigungen in den Supermärkten war die Rede.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) weist diese Meldungen entschieden zurück: Er bat Bürger wie auch Medien, sich von den vielen „Fake News“ nicht beeinflussen zu lassen. „Es gibt jetzt aufgrund der Entwicklung sehr viele ‚Fake News‘, die in Umlauf sind – einerseits die, die Gefährlichkeit banalisieren, und andere, die überdramatisieren und Angst machen.“

Die Regierung sorge für transparente Information, und er richte an alle die Bitte, nur jene Informationen weiterzugeben, die von dieser Stelle kommen. Nehammer appellierte „an das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen, keine Gerüchte – ob mündlich oder über elektronische Kommunikationsdienste – zu verbreiten“.

Regierung präsentiert weitere Maßnahmen

Die Bundesregierung bereitet die Bevölkerung unterdessen auf weitere Maßnahmen vor: Wir müssten unser Sozialleben ab Montag auf ein Minimum reduzieren, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) Donnerstagabend. Welche Einschränkungen als Nächstes kommen, ist noch nicht klar, es ist aber davon auszugehen, dass am Freitag weitere verkündet werden – mehr dazu in Regierung präsentiert weitere Maßnahmen (news.ORF.at).