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Coronavirus

Letzter Tag in den Skigebieten

Die steirischen Skigebiete beenden ihre Saison am Sonntag vorzeitig wegen des Coronavirus. Ab Montag stehen alle Seilbahn- und Liftbetriebe still, verkündete Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP).

„Diese Maßnahme ist sehr schmerzlich und trifft die Tourismusbranche hart. In einer derartigen Krise ist es aber erforderlich, die Gesundheit der Bevölkerung an erste Stelle zu stellen“, so Eibinger-Miedl. Damit schließt sich die Steiermark anderen Bundesländern an, die schon zuvor die Schließung aller Seilbahnen angekündigt haben. In Tirol werden zusätzlich auch alle Hotels gesperrt – mehr dazu in Alle Hotels ab Montag gesperrt (tirol.ORF.at).

13 Millionen Euro Schaden für steirische Skigebiete

Der Skibetrieb wäre in der Steiermark in der Regel noch bis Ostern gelaufen. Dass jetzt ein Monat früher Schluss ist, trifft die steirischen Seilbahnen schwer, sagt deren Sprecher Fabrice Girardoni. In Zahlen bedeute das für die Skigebiete einen Umsatzentgang von rund 13 Millionen Euro.

Mit Mitarbeitern über Zeitausgleich und Urlaub sprechen

Die steirischen Seilbahnen beschäftigen insgesamt rund 1.200 Mitarbeiter. Das frühe Saisonende trifft vor allem die saisonalen Mitarbeiter, für die es abrupt keine Beschäftigung mehr gibt. Für die Stammbelegschaft geht es heuer oft früher beispielsweise in den Betriebsurlaub. „Wir am Stuhleck werden beispielsweise unmittelbar am Montag einen zweiwöchigen Betriebsurlaub starten. Das ist nach jeder Saison ohnehin usus bei uns. Im Anschluss werden wir die notwendigen Revisionen an den Liftanlagen machen“, sagt Girardoni.

Kündigungen: Man werde alles dagegen unternehmen

Der Seilbahn-Sprecher Fabrice Girardoni sagt jedenfalls, man werde alles unternehmen, damit es zu keinen Kündigungen komme. Man stehe in engem Kontakt zu den Mitarbeitern und werde über Zeitausgleich mit ihnen sprechen. Beziehungsweise – falls nötig – auch über Urlaube.

Beratungen für Skigebiete: Wie bekomme ich Hilfe?

Hauptaufgabe des Fachverbands Seilbahnen in der Wirtschaftskammer wird in den nächsten Monaten auch sein, die Unternehmen zu beraten, wie sie Unterstützung aus den Hilfspaketen der Regierung bekommen können, so Girardoni. Ein erstes, vier Milliarden Euro schweres wurde ja bereits gestern vorgestellt – mehr dazu in Vier Milliarden Euro für Betriebe und Jobs (news.ORF.at).

Auch Tierwelt Herberstein schließt

Neben den Skigebieten schließt auch die Tierwelt Herberstein – ein Besuchermagnet in der Oststeiermark – am Montag bis auf Weiteres ihre Pforten. „Jeder von uns sollte jetzt ein Vorbild sein, die sozialen Kontakte auf das Notwendigste reduzieren und einen Beitrag dazu leisten, damit wir die Situation gemeinsam meistern“, bat Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP). Nur in Notfällen sollten Krankenhaus- und Hausarztbesuche stattfinden.

Schützenhöfer appelliert an Vernunft

Schützenhöfer sagte am Freitag weiter: „Ich appelliere nicht nur an die Vernunft, sondern auch an die gelebte Solidarität aller Steirerinnen und Steirer. Bietet älteren Menschen an, ihre Einkäufe zu erledigen, damit sie sich keiner zusätzlichen Ansteckungsgefahr aussetzen müssen. Mehr denn je müssen wir jetzt aufeinander schauen und zusammenhalten.“